Marga GA Goris, Mariska MG Leeflang, Kimberly R. Boer, Marco Goeijenbier, Eric CM van Gorp, Jiri FP Wagenaar und Rudy A. Hartskeerl
Die Laborfalldefinition von Leptospirose ist kaum durch eine solide Auswertung definiert, die Cut-off-Werte in den verwendeten Tests bestimmt. Diese Studie beschreibt den Prozess der Bestimmung optimaler Cut-off-Titer von Labortests auf Leptospirose für eine gültige Falldefinition von Leptospirose. In diesem Fall sind die Tests der mikroskopische Agglutinationstest (MAT) und ein interner IgM-Enzymeimmunoassay (ELISA) sowohl an einzelnen Serum- als auch an gepaarten Proben unter Verwendung einer positiven Kultur als Referenztest in der niederländischen Bevölkerung. Die Spezifität wurde anhand von Seren-Panels gesunder Spender, Fälle mit bekannten anderen Krankheiten und Fälle ohne Leptospirose mit Symptomen, die mit Leptospirose vereinbar sind, beurteilt. Die Fälle wurden in drei Zeiträume unterteilt, die die akute Phase (1–10 Tage nach Krankheitsbeginn (DPO)), die frühe Rekonvaleszenzphase (11–20 DPO) und die späte Rekonvaleszenzphase (> 20 DPO) bestätigen. Die Cut-off-Titer für MAT und IgM ELISA wurden für alle drei Zeiträume mit 1:160 bzw. 1:80 bestimmt. Diese Cut-off-Titer kombinierten 100 % Spezifität mit einer Sensitivität, die sich bei beiden Tests je nach Krankheitsstadium änderte. Die niedrige Sensitivität in der frühen akuten Phase steht im Einklang mit der Dynamik der humoralen Immunantwort. IgM ELISA ergab im Vergleich zu MAT im akuten und frühen Rekonvaleszenzstadium eine höhere Sensitivität. Zudem lag die optimale Sensitivität von MAT, dem Goldstandard, bei < 82 %, was bedeutet, dass ein erheblicher Teil aller Fälle bei diesem empfohlenen Test übersehen wird. MAT und IgM ELISA erwiesen sich als teilweise komplementär, sodass sich bei Kombination der Ergebnisse dieser beiden Tests eine höhere Sensitivität ergibt. Die Verfügbarkeit gepaarter Proben und geeigneter klinischer und epidemiologischer Daten sind weitere Parameter, die die Sensitivität der Laborbestätigung deutlich erhöhen. Diese Studie ermöglicht eine Feinabstimmung der aktuellen Labordefinition im Hinblick auf eine verbesserte Fallbefundung und impliziert, dass eine solide Validierung der Laborparameter für die Falldefinition sowohl die Diagnose für die individuelle Patientenversorgung als auch für die Schätzung der Krankheitslast auf weltweiter Ebene verbessern wird.