Rania Aydi Ben Abdallah, Hayfa Jabnoun-Khiareddine, Sonia Mokni-Tlili, Ahlem Nefzi, Sined Medimagh-Saidana und Mejda Daami-Remadi
Sechs Isolate kultivierbarer Bakterien, die aus Stämmen wilder Solanaceae- Arten (Datura metel, Solanum nigrum, S. elaeagnifolium und Nicotiana glauca) isoliert wurden, wurden auf ihre antimykotische Wirkung gegen F. oxysporum f. sp. lycopersici (FOL), den Erreger der Fusarium-Welke bei Tomaten, untersucht. Eine Blast-Analyse der Homologie von 16S-rDNA-Sequenzierungsgenen zeigte, dass die Isolate zur Gattung Bacillus gehörten (Bacillus cereus str. S42, B. tequilensis str. SV39, B. subtilis str. SV41, B. methylotrophicus str. SV44, B. amyloliquefaciens subsp. plantarum str. SV65 und B. mojavensis str. SV104). Das Myzelwachstum von FOL wurde durch diffusible Metaboliten deutlich um 36 bis 46 % und durch flüchtige Verbindungen um 18 bis 21 % verringert. Zellfreie Kulturen erwiesen sich als überwiegend aktiv, wenn sie aus 4 Tage alten Kulturen stammten, in denen die FOL-Wachstumshemmung deutlich zwischen 31,1 und 59,5 % variierte. In den zellfreien Kulturen vorhandene aktive Metaboliten wurden mit n-Butanol und Chloroform extrahiert. Beide organischen Extrakte zeigten ein höheres antimykotisches Potenzial gegenüber FOL als die beiden kommerziellen Produkte Bavistin® (50 %, chemisches Fungizid) und Bactospeine® (16000 UI/mg, Biopestizid). Diese Studie zeigt klar, dass endophytische Bacillus spp. aus wilden Solanaceae-Arten als natürliche Quelle bioaktiver Metaboliten gegen FOL genutzt werden können. Wilde Solanaceae kommen in Tunesien häufig vor und wurden nicht als wirksame Quellen für mögliche antagonistische Bakterien untersucht. Da der Erreger endogen über das Leitgewebe übertragen wird, kann durch den Einsatz endophytischer Bakterien die Fusarium-Welke bei Tomaten eingedämmt werden.