Ramchandra Sargar
Hintergrund: Bei Hyperthyreose muss der Arzt wissen, ob die Hyperthyreose durch zu viel Jod verursacht wird oder nicht, da dies dramatische Auswirkungen auf Prognose und anschließende Therapie hat. Die heute allgemein verwendeten Diagnosemethoden wie Serum-TSH-Spiegel, fT4, fT3 und Ultraschall der Schilddrüse beantworten nicht die Frage nach der Pathogenese der Hyperthyreose im Hinblick auf die Jodinduktion. Eine Schilddrüsenszintigraphie oder ein Scan mit Technetium (99mTc) ermöglicht nur bei nicht durch Jod verursachter Hyperthyreose eine Beurteilung durch diffuse Aufnahme. Eine Schilddrüsenszintigraphie im Falle einer durch Jod verursachten Hyperthyreose ermöglicht keine Visualisierung der Schilddrüse, da die Jodspeicherfunktion blockiert ist (Wolff-Chaikoff-Effekt). Diese Blockade kann nicht nur durch den Wolff-Chaikoff-Effekt, sondern auch durch bestimmte Elemente wie Bromid und Corvalol usw. verursacht werden. Patienten vergessen möglicherweise diese Elemente, die den DD-Wert bei Hyperthyreose mit Schilddrüsenszintigraphie besonders senken. Besonders hervorzuheben ist, dass die einzige Methode, mit der sich eine Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostizieren lässt, die Schilddrüsendichtebildgebung mittels Computertomographie ist, die sogenannte Hounsfield-Einheit (HU). Diese Schilddrüsendichte ist direkt proportional zur Konzentration des stabilen Jods in der Schilddrüse. Basierend auf Literaturdaten werden für alle Regionen Russlands folgende Variationen der Schilddrüsendichte in HU vorgeschlagen, die einen euthyreoten Zustand zwischen 85 und 140 HU widerspiegeln. Bei einer jodbedingten Schilddrüsenfunktionsstörung beträgt die Schilddrüsendichte im HU mehr als 140. Bei einer primären Hypothyreose (Schilddrüsenhormone werden nicht synthetisiert) oder bei diffusem toxischem Kropf (fehlende Fixierung des Schilddrüsenhormons im Kolloid aufgrund pathologischer Sekretion) beträgt die Schilddrüsendichte im HU weniger als 85 HU. Ziel: Nachweis der Notwendigkeit der Anwendung der Schilddrüsendichtebildgebung mit Computertomographie (CT) zur Differentialdiagnose zwischen jodbedingter und nicht jodbedingter Hyperthyreose.
Materials and methods: Three women with 59, 58, 64-years-old presented for evaluation of tachycardia, nervousness, moderate sweating, weight loss, tremors in the extremities. A 59- year-old woman did not have contact with an excess iodine or bromide. A 58-year-old woman, 18 months ago, had finished treatment with amiodarone. A 64-year-old woman, since a week has been using eye drop (Corvalol) by ophthalmologist’s prescription. All patients were examined clinically and laboratory with determination of hormones – serum TSH and fr.T4, USG of thyroid gland, thyroid scintigraphy with capture index of 99mTc (the ratio of the intensity of radiation (IR) from 99mTc from the zone of interest over the thyroid gland to the IR of the zone of interest over the background on the neck), thyroid density imaging with CT in HU.
Results: The patient’s (59-year-old) clinical and laboratorical values- serum TSH 0.02mU/l (normal value 0.4-4.2 mU/l); fr.T4 64 pmol/l (normal value 9-19 pmol/l); volume of thyroid gland 19 cm3 (normal value till 18 for women); capture index with 99mTc 40 (normal value 2-7); thyroid density in HU 70 (normal value 85-140 HU). The patient’s (58-year-old) clinical and laboratorical values- serum TSH 0.05mU/l (normal value 0.4-4.2 mU/l); fr.T4 21 pmol/l (normal value 9-19 pmol/l); volume of thyroid gland 12 cm3 (normal value till 18 for women); capture index with 99mTc 1.3 (normal value 2-7); thyroid density in HU 150 (normal value 85-140 HU). The patient’s (64-year-old) clinical and laboratorical values- serum TSH 0.28mU/l (normal value 0.4-4.2 mU/l); fr.T4 20 pmol/l (normal value 9-19 pmol/l); volume of thyroid gland 19 cm3 (normal value till 18 for women); capture index with 99mTc 1.5(normal value 2-7); thyroid density in HU 80 (normal value 85- 140 HU).
Schlussfolgerung: Unter diesen drei Patienten wurde nur bei einer Patientin (59 Jahre alt) ein erhöhter Capture-Index von 99mTc in der Schilddrüsenszintigraphie beobachtet, die keinen Kontakt mit übermäßigem Jod oder Bromid hatte; bei den anderen beiden Frauen war der Capture-Index jedoch erniedrigt. Dieser erniedrigte Capture-Index weist darauf hin, dass die Jodbindungsfunktion blockiert wurde, und zwar aufgrund von Amiodaron bei der Patientin (58 Jahre alt) und Carvolol (enthält Ethylbromacetat) bei der Patientin (64 Jahre alt). Das oben erwähnte klinische Bild zeigt also, dass 1. die Schilddrüsenszintigraphie mit 99mTc wenig Aufschluss über die Differentialdiagnose zwischen jodbedingter Hyperthyreose und indirekter Jodaufnahme (in Form von Brom), die die Jodbindungsfunktion blockieren könnte, gibt. Dieser Nachteil erlaubt es nicht, eine ausreichende Funktion der Schilddrüse zu beurteilen. 2. Die Schilddrüsendichte im HU mit CT ist bei DD zwischen jodbedingter Hyperthyreose und indirekter Jodaufnahme zwingend erforderlich. Für diese Diagnose sind Dichteschwankungen der TG in HU von 85 bis 140 HU zulässig. Bei einer durch Jod verursachten Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion beträgt die Schilddrüsendichte in HU mehr als 140. Bei primärer Hypothyreose (Schilddrüsenhormone werden nicht synthetisiert) oder bei diffusem toxischem Kropf (fehlende Fixierung der Schilddrüsenhormone im Kolloid infolge pathologischer Sekretion) beträgt die Schilddrüsendichte in HU weniger als 85 HU. Darüber hinaus hat in letzter Zeit der Jodkonsum in Form anorganischer oder organischer pharmakologischer Verbindungen für therapeutische oder diagnostische Zwecke zugenommen. Die Anzahl derartiger Substanzen mit unterschiedlichen Jodmengen beträgt mehr als 29. Patienten, die diese Substanzen häufig einnehmen, können sich nicht immer an ihre Namen erinnern. Trotz der Existenz eines hochwirksamen Mechanismus zur Anpassung der TG kann ein Überschuss an Jod bei anfälligen Personen eine Hyperthyreose auslösen. Wie oben erwähnt, ist bei Hyperthyreose immer eine CT mit Messung der Schilddrüsendichte HU für DD angezeigt.