Kogame M, Ishii K, Kanayama K, Shinohara MI und Sumino Y
Hintergrund: Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) ist eng mit dem Fettstoffwechsel der Leberzellen verknüpft. Wir haben kürzlich berichtet, dass die Serumspiegel von LDL- und VLDL-Cholesterin (Cho) bei Patienten mit chronischer Hepatitis C (CHC), die nach einer Behandlung mit einer Interferon-basierten (IFN) Therapie eine anhaltende virologische Reaktion (SVR) zeigten, anstiegen. LDL- und VLDLCho enthielten als Hauptproteinkomponente Apolipoprotein (apo)-B, das in der Leber synthetisiert wird. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu klären, wie sich die Serumlipidmarker bei CHC-Patienten mit SVR nach einer Behandlung mit einer IFN-basierten Therapie verändern.
Patienten und Methoden: Die Studie umfasste 121 aufeinanderfolgende Patienten mit CHC, die mit HCV-Genotyp 1 (n = 66, männlich/weiblich: 40/26) oder HCV-Genotyp 2 (n = 55, männlich/weiblich: 38/17) infiziert waren. 95 Patienten erhielten PEGIFN alpha und Ribavirin (RBV). 26 Patienten erhielten nur PEG-IFN alpha-2a. SVR wurde definiert als negativer Serum-HCV-RNA-Befund bei RT-PCR 24 Wochen nach Ende der Therapie (EOT). Nüchtern-Serumtriglycerid (TG), Gesamt-Cho und Apo-B wurden vor Beginn der Therapie und 24 Wochen nach Ende der Therapie ausgewertet.
Ergebnisse: Die SVR-Raten lagen bei 74 % (90/121). Die Serumspiegel von Gesamt-Cho und Apo-B stiegen bei Patienten mit HCV-Genotyp 1 und 2, die 24 Wochen nach EOT eine SVR erreichten, im Vergleich zum Zeitpunkt vor Beginn der Therapie signifikant an (p<0,05 im Wilcoxon-Test). Bei Patienten ohne SVR waren jedoch keine Anstiege zu verzeichnen.
Schlussfolgerungen: Eine Infektion mit den HCV-Genotypen 1 und 2 führte zu einer Senkung der Serumspiegel von Apo-B und Gesamt-Cho in gleichem Maße. Nach der erfolgreichen Eradikation von HCV stiegen diese Werte wieder an.