Wei-Ching Chung, Shu-Ching Yang, Wen-Bin Chiou und Dong-Sheng Tzeng
Ziel: Viele Studien haben berichtet, dass das erste Jahr der Weiterbildung (PGY-1) durch starken Arbeitsstress gekennzeichnet ist. Wir möchten die psychische Gesundheit von PGY-1-Assistenzärzten untersuchen und den Zusammenhang zwischen Arbeitsstress und Persönlichkeit erforschen. Methoden: 92 PGY-1-Assistenzärzte, die in einem regionalen Lehrkrankenhaus in Südtaiwan ausgebildet werden, wurden eingeschrieben. Die verwendeten Fragebögen wurden vor und nach der Teilnahme am Psychiatrieausbildungsprogramm getestet und umfassten: Effort Reward Imbalance Questionnaire, Eysenck Personality Questionnaire und die chinesische Version des General Health Questionnaire. Der Zusammenhang zwischen Arbeitsstress, Persönlichkeit und psychischer Morbidität wurde mithilfe der verallgemeinerten Schätzgleichung I getestet. Ergebnisse: 56 Assistenzärzte schlossen die Nachuntersuchung ab. Bei 23,2 % (13/56) der Assistenzärzte wurde eine psychische Morbidität festgestellt. Es gab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Geschlecht, Alter und allgemeinen Daten zwischen den beiden Gruppen mit oder ohne psychische Morbidität. Die psychische Morbidität war mit Neurotizismus (B=0,04, p=0,008) verbunden; und mit einem Ungleichgewicht zwischen Anstrengung und Belohnung (B=1,07, p=0,012). Schlussfolgerungen: Diese Folgestudie zeigte, dass Neurotizismus und Ungleichgewicht zwischen Anstrengung und Belohnung eng mit der psychischen Morbidität von PGY1 zusammenhängen könnten. Bei der Gestaltung eines Bildungsprogramms für PGY müssen der individuelle Persönlichkeitsfaktor und die Dimensionen des Arbeitsstresses berücksichtigt werden.