Maria Beatrice Rondinelli, Giovanni Inghilleri, Marco Pavesi, Antonella Di Bartolomei, Roberta Pagnotta, Daniela Fioravanti, Paola Iudicone, Sandro Rossetti, Francesco Pallotta, Marco Bertini und Luca Pierelli
Hintergrund: Verschiedene Autoren haben vorgeschlagen, Patienten, die präoperativen Eigenblutspenden (PABD) unterzogen werden, mit oraler Eisenzufuhr die Produktion von roten Blutkörperchen zu verbessern und den Eisenmangel zu begrenzen. Die orale Eisentherapie ist jedoch häufig mit Nebenwirkungen und mangelnder Compliance der Patienten verbunden. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit niedriger Dosen von Eisenbisglycinatchelat (Tecnofer, Baldacci) zu bewerten, einem neuen oralen Eisenpräparat, das sich durch hohe gastrointestinale Absorption und Verträglichkeit bei der Behandlung präoperativer Anämie auszeichnet.
Material und Methoden: In unserem Krankenhaus haben wir nach einer vorläufigen klinischen Evaluierung (CE) einen multimodalen Ansatz integrierter alternativer Strategien verwendet, der eine unterstützende Eisentherapie vorsieht. Wir haben 60 Patienten mit Hämoglobinwerten (Hb) zwischen 11,5 und 12,5 g/dL in die Studie aufgenommen, um die Wirksamkeit von Eisenbisglycinatchelat bei diesen Patienten zu untersuchen, die gastrointestinale Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer früheren oralen Eisenbehandlung aufwiesen. Alle Patienten haben am Tag 0 vorab 1 Einheit PABD (400 ml) eingenommen. 40 Patienten (Gruppe A) erhielten 10 Tage lang 1 Tablette Eisenbisglycinat (14 mg/Tag) pro Tag. 20 Patienten (Gruppe B) wurde kein Eisen verabreicht. Die Variationen der Hb-Konzentration, des Prozentsatzes der Retikulozyten (% RET), des Serumferritins (FER) und des Prozentsatzes der Transferrinsättigung (% SAT) vom Tag vor der Spende bis zehn Tage nach der Spende wurden zwischen den beiden Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Die Studie dauerte von Oktober 2014 bis Dezember 2014. Die Ausgangswerte für Hämoglobin, RET-Zahl, Serum-FER und Transferrinsättigung waren in beiden Gruppen ähnlich. Patienten, die eine Eisentherapie erhielten, wiesen einen geringeren Eisenmangel und eine gesteigerte Erythropoese auf, was wiederum den Hämoglobinabfall aufgrund der PABD begrenzte, ohne dass irgendwelche Nebenwirkungen auftraten.
Diskussion: Vorläufige Daten unserer Studie scheinen darauf hinzudeuten, dass die orale Verabreichung niedriger Dosen von Eisenbisglycinatchelat eine wirksame und sichere Therapie zur Unterstützung der PABD und zur Behandlung von Eisenmangel bei Patienten ist, die sich einer größeren Operation unterziehen müssen. Die hohe Compliance der Patienten mit dieser neuen oralen Eisentherapie scheint ein „Schlüsselfaktor“ für den Behandlungserfolg zu sein.