Eric Lidgard, Attila Frigyesi und Ulf Schött
Hintergrund: Therapeutische Flüssigkeiten, die in der Intensivmedizin verwendet werden, können erhebliche Auswirkungen auf die Blutgerinnung haben, nicht nur durch die Verdünnung selbst, sondern auch durch andere, kompliziertere Wechselwirkungen. Ziel dieser In-vitro-Studie war es, das Ausmaß der durch die gebräuchlichsten therapeutischen Flüssigkeiten verursachten Verdünnungskoagulopathie zu überwachen und durch die Zugabe von Fibrinogen eine Normalisierung der Hämostase zu erreichen.
Methoden: 8 Patienten wurden aus der Intensivstation rekrutiert. Natives Vollblut wurde entnommen, mit 9 verschiedenen Flüssigkeiten um 50 % verdünnt und durch einen Sonoclot-Analysator geleitet. Dieser Vorgang wurde dann wiederholt, wobei den Verdünnungen hochdosiertes Fibrinogen (entspricht einer In-vivo-Dosis von 8 g/70 kg) zugesetzt wurde. Die verwendeten Flüssigkeiten waren Voluven, Venofundin, Volulyte, Tetraspan, Albumin 5 %, Macrodex, Gelofusine, Ringeracetat und NaCl. Dies deckt das gesamte Spektrum der in Schweden verfügbaren Flüssigkeiten ab.
Ergebnisse: Bei allen synthetischen Kolloidflüssigkeiten wurde eine signifikante Verdünnungsreaktion in vitro im Vergleich zu unverdünntem Blut beobachtet, jedoch nicht bei Albumin oder Kristalloiden. Der Einfluss von Dextran und Gelofusin auf die Gerinnungsparameter war größer als der von NaCl und Ringeracetat. Die Reaktion des einzelnen Patienten zeigte eine hohe Variabilität, die sich in hohen Standardabweichungen widerspiegelte. Bei den Sonoclot-Parametern konnte durch die Fibrinogenzugabe keine signifikante Verbesserung festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Die Verdünnungseffekte von Reanimationsflüssigkeiten bei 50 % Verdünnung sind bei synthetischen Kolloiden schwerwiegender als bei alternativen Therapien. Die Zugabe von Fibrinogen hatte keinen Einfluss auf die induzierte Koagulopathie, gemessen mit dem Sonoclot.