Alice I Nichols, Lyette S Richards, Jessica A Behrle, Joel A Posener, Richard Fruncillo und Jeffrey Paul
Hintergrund: Desvenlafaxin (verabreicht als Desvenlafaxinsuccinat) ist ein Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der zur Behandlung schwerer depressiver Störungen zugelassen ist. Da es überwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden wird, ist es wichtig, die Wirkung von Patientenfaktoren wie Alter und Geschlecht zu charakterisieren, die die renale Clearance beeinflussen können. Methoden: Die Pharmakokinetik, Sicherheit und Verträglichkeit einer einzelnen oralen Dosis Desvenlafaxin wurden in einer offenen stationären Studie an gesunden Erwachsenen untersucht, stratifiziert nach Alter (jung, 18-45 Jahre; älter, 65-75; sehr alt, > 75) und Geschlecht. Ergebnisse: Desvenlafaxin wurde im Allgemeinen gut vertragen und in allen Altersgruppen langsam resorbiert. Die Mittelwerte der maximalen Plasmakonzentration (C max) waren bei Frauen höher als bei Männern (P < 0,001), und bei Frauen war die Zeit bis zum Erreichen von C max kürzer (P = 0,011). Im Vergleich zu jungen Teilnehmern waren die mittlere Gesamtfläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) und die Cmax-Werte bei sehr alten Teilnehmern um 55 % bzw. 32 % höher. Diese Unterschiede waren größtenteils auf eine nachlassende Nierenfunktion zurückzuführen. Schlussfolgerung: Es gab kleine bis mäßige pharmakokinetische Unterschiede bei oralem Desvenlafaxin über die Alters- und Geschlechtskohorten hinweg; das Ausmaß der Unterschiede rechtfertigt jedoch keine spezifischen Dosisanpassungen, die ausschließlich auf Geschlecht oder Alter beruhen. Die Möglichkeit einer verringerten renalen Clearance sollte bei der Bestimmung der Dosis für Patienten über 75 Jahre berücksichtigt werden.