Marwa Ahmed Abd El-Aziz El Naggar, Fathi Abdel Hamid Maklady, Adel Morshedy Hamam und Aziza Sayed Omar
Hintergrund: Die medizinische Fakultät der Suezkanal-Universität wurde als erste Schule für problembasiertes Lernen im Nahen Osten gegründet. Bei problembasiertem Lernen muss der Tutor sowohl den Inhalt der Probleme als auch die Art und Weise, wie er den Lernprozess in kleinen Gruppen unterstützt, gut kennen. Es muss ein Tutoren-Schulungsprogramm entwickelt werden, das Tutoren von Lehrern zu Vermittlern macht.
Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, die pädagogische Wirksamkeit der Durchführung eines Tutoren-Trainingsworkshops an der medizinischen Fakultät der Suezkanal-Universität zu messen.
Methodik: In dieser Studie wurde ein quasi-experimentelles, nicht-äquivalentes Vergleichsgruppendesign vor und nach dem Programm angewendet. Die Zielpopulation wurde zufällig Interventions- und Kontrollgruppen zugewiesen, insgesamt 28 Tutoren in jeder Gruppe. Die Studie durchlief drei Phasen: „Vorbereitungsphase“, „Entwurfsphase“ und „Umsetzungs- und Auswertungsphase“. Die Daten wurden mithilfe eines Fragebogens zur Bedarfsermittlung, eines Fragebogens zur Selbstzufriedenheit der Tutoren, eines Fragebogens zur Zufriedenheit der Studenten vor und nach der Umsetzung sowie eines Fragebogens zur Bewertung der Zufriedenheit der Tutoren und Studenten mit der Leistung der Tutoren erhoben. Als Methode zur Planung und Umsetzung des Tutorentrainings-Workshops wurde der Sechs-Stufen-Ansatz zur Lehrplanentwicklung verwendet. Die ersten drei Ebenen von Kirkpatricks Modell zur Auswertung pädagogischer Interventionen (Reaktion, Lernen und Verhalten) wurden in dieser Studie angewendet, um die Wirksamkeit des Workshops zu bewerten.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten eine allgemeine Zufriedenheit der Tutoren mit dem Trainingsworkshop. Mehr als 70 % der Workshop-Teilnehmer stimmten zu, dass der Workshop ihr Verständnis von PBL als Bildungsstrategie und ihre Rolle als Tutoren verbessert hat. Der Mittelwert des Vortests lag bei 5,42 und der Mittelwert des Nachtests bei 7,1. Die Ergebnisse zeigen auch, dass es einen statisch signifikanten Unterschied zwischen den Ergebnissen der Vor- und Nachtests für den Workshop bei p ≤ 0,05 gab. Die Ergebnisse zeigten auch eine Verbesserung der Leistung der Interventionsgruppe. Die durchschnittliche Punktzahl für die Gesamtleistung des Tutors lag in der Interventionsgruppe bei (7,67 ± 1,20) im Vergleich zur Kontrollgruppe (6,54 ± 2,02).
Schlussfolgerung: Die Studie kam zu dem Schluss, dass Tutorentrainingsworkshops effektiv dabei halfen, die Fähigkeiten der Tutoren in den Bereichen konstruktives aktives Lernen, selbstgesteuertes Lernen, kollaboratives Lernen und intrapersonales Verhalten als Tutor zu verbessern und die pädagogische Effektivität der PBL-Sitzungen aus Sicht der Studenten zu steigern. Tutorentrainingsworkshops verbesserten die Leistung der Tutoren in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der Tutorentrainingsworkshop steigerte die Selbstzufriedenheit der Tutoren mit ihrer Leistung und die Zufriedenheit der Studenten mit der Leistung der Tutoren. Tutorentrainings waren effektiv, da sie Prinzipien des Erwachsenenlernens beinhalteten (relevant und interaktiv waren); erfahrungsbasiertes Lernen; aus Bedarfsanalysen resultierten; Teilnahme belohnten; aktive Teilnahme förderten; klare Ziele und einen theoretischen Rahmen hatten.