Andualem Ayalew*, Amare Tesfaye, Yigardu Mulat
Die Restwälder nahe der Stadt Woregessa im Nordosten Äthiopiens wurden untersucht, um die räumliche Variabilität der Artenvielfalt und Waldstruktur in Bezug auf die chemischen Bodeneigenschaften zu bestimmen und so Informationen für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu liefern. Insgesamt 60 bzw. 9 Quadrate mit den Abmessungen 20 x 20 m wurden entlang von 100 m voneinander entfernten Linientransekten angelegt, um Baumdaten im Naturwald Gemeshat und im Kirchenwald Gatira Georges durch geschichtete Zufallsstichproben zu sammeln. In jeder Hauptparzelle wurden Unterparzellen von 5 x 5 m für Strauchdaten und 2 x 2 m in der Mitte und an der Ecke für Setzlinge und Jungpflanzen angelegt. Höhe und Waldfläche wurden per GPS und QGIS 2.18 gemessen, wobei Punktdaten der Waldgrenzen am Boden gesammelt wurden. DBH, Grundfläche und IVI wurden für die Vegetationsstruktur verwendet. Das Verhältnis der Anzahl von Setzlingen, Jungpflanzen und Bäumen wurde für die Regenerationsstudie verwendet. In beiden Restwäldern wurden 64 Arten aus 40 Familien erfasst. Die Familie mit der größten Artenvielfalt war die der Euphorbiaceae. Im natürlichen Wald von Gemeshat wurde eine höhere Artenvielfalt beobachtet als im Kirchenwald von Gatira George. Die physiochemischen Bodeneigenschaften (Bodenfeuchtigkeit, pH-Wert des Bodens, OC, OM, TN und verfügbarer P) nehmen mit zunehmender Bodentiefe ab und unterscheiden sich zwischen den beiden Restwäldern deutlich bei P<0,05. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass weitere Untersuchungen der Samenbank im Boden, des Samenregens, der Reproduktionsbiologie und des medizinischen Werts der Gehölzarten erforderlich sind. Außerdem werden geeignete Schutzmaßnahmen für eine nachhaltige Nutzung der Waldressourcen in beiden Wäldern empfohlen.