Dr. Yusra Amanullah
Etwa 80 Millionen Muslime mit Typ-2-Diabetes fasten jährlich während des Ramadan1,2. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen der Ramadan-spezifischen Diabetesaufklärung (RSDE) auf die Blutzuckerkontrolle von Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2DM) zu ermitteln.
Von April bis August 2019 wurde im Abaseen Institute of Medical Sciences Sugar Hospital Pakistan eine prospektive Kohortenstudie mit 437 ambulanten Patienten durchgeführt. Einen Monat vor Ramadan erhielt die Interventionsgruppe mit 238 Probanden (54 %) Einzelsitzungen zur RSDE. Die Kontrollgruppe mit 199 Probanden (46 %) erhielt zusätzlich Informationsbroschüren, Pläne zur Behandlungsanpassung und einen Fragebogen. Es wurden die Leitlinien der International Diabetes Federation – Diabetes und Ramadan zur Risikostratifizierung3 angewendet. Bei beiden Gruppen wurden die HbA1c-Werte vor und nach Ramadan gemessen.
Die Geschlechterverteilung und das Durchschnittsalter (50 SD ± 10 Jahre) waren in beiden Gruppen ähnlich. Die mittlere Senkung des HbA1c-Spiegels betrug in der Interventions- und Kontrollgruppe (0,3 SD ± 0,9) % bzw. (0,7 SD ± 1,5) % bei (t-Test für unabhängige Stichproben, p-Wert < 0,001). Basierend auf der Risikostratifizierung nach IDF-DAR bestand die Interventionsgruppe aus 82 (34 %) Personen mit geringem oder mittlerem Risiko, 146 (61 %) Personen mit hohem Risiko und 10 (4,2 %) Personen mit sehr hohem Risiko. Die mittlere Senkung des HbA1c-Spiegels betrug in diesen drei Gruppen (0,0 SD ± 0,0) %, (0,4 SD 1,0) % bzw. (0,3 SD 0,8) % bei (ANOVA-Test, p-Wert < 0,001).
Schlussfolgerung und Bedeutung: Nach dem Ramadan zeigten beide Gruppen eine Senkung des HbA1c-Spiegels. In der Kontrollgruppe war die Senkung größer und statistisch signifikant.