Razvodovsky, YE
Hintergrund: Russland weist eine der höchsten Inzidenzraten von Alkoholismus (Alkoholabhängigkeit) in Europa auf, was durch den hohen Gesamtalkoholkonsum und die Prävalenz von Wodka-Komasaufen erklärt werden kann. Es gibt Hinweise darauf, dass alkoholbedingte Morbidität und Mortalität auf Veränderungen der wirtschaftlichen Verfügbarkeit (Erschwinglichkeit) von Alkohol reagieren. Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beziehung zwischen der Erschwinglichkeit von Wodka und der Inzidenzrate von Alkoholismus im postsowjetischen Russland abzuschätzen. Methode: Trends bei der Inzidenzrate von Alkoholismus und der Erschwinglichkeit von Wodka zwischen 1991 und 2015 wurden verglichen.
Ergebnisse: Eine Spearman-Korrelationsanalyse deutet auf einen statistisch signifikanten negativen Zusammenhang zwischen den beiden Variablen hin (r=-0,53; p<0,007).
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studie deuten auf eine inverse Beziehung auf aggregierter Ebene zwischen der Erschwinglichkeit von Wodka und der Häufigkeit von Alkoholismus in Russland hin. Diese Erkenntnisse weisen auf die komplexe Beziehung zwischen der Erschwinglichkeit von Alkohol und langfristigen alkoholbedingten Folgen hin. Die wichtigste Schlussfolgerung aus dieser Studie ist, dass bei der Einschätzung der Beziehung zwischen der Erschwinglichkeit von Alkohol und alkoholbedingten Schäden mehrere Störvariablen berücksichtigt werden müssen.