Cecily W. Thompson, Stacey-Ann M. Robinson, Jevonne J. McIntosh, Jodian S. Risden, Dwayne R. White, Keri S. Morgan, Tamara S. Beecher
Hintergrund: COVID-19 ist eine multisystemische Erkrankung, die durch das SARS-CoV-2-Virus verursacht wird und schädliche und oft tödliche Auswirkungen auf die Atemfunktion hat. Es wurden viele therapeutische, aber teure Optionen vorgestellt. Unfraktioniertes Heparin ist weithin verfügbar und hat in vitro antivirale Eigenschaften (durch Hemmung der Interaktion des Spike-Proteins des Coronavirus mit ACE2) sowie entzündungshemmende, schleimlösende und gerinnungshemmende Wirkungen gezeigt.
Ziel: Durchführung einer retrospektiven Kohortenstudie an COVID-19-Patienten, die in eine Isolierstation in Jamaika eingeliefert wurden, um festzustellen, ob die Verabreichung von vernebeltem unfraktioniertem Heparin an Patienten mit schwerer COVID-19-Pneumonitis das abgeleitete Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnis (dNLR) beeinflusst, einen routinemäßig gemessenen Prädiktor der Schwere der Infektion.
Methoden: Die Studienteilnehmer wurden zwischen dem 4. August 2021 und dem 13. November 2021 mit einer durch eine Polymerase-Kettenreaktion bestätigten COVID-19-Pneumonitis ins Krankenhaus eingeliefert und von Anästhesisten behandelt. Alle hatten bei der Aufnahme eine SpO2 von <92 % bei Raumluft. Die Patienten erhielten ein standardmäßiges COVID-19-Pflegeprotokoll gemäß den nationalen Richtlinien von Jamaika. Siebzehn Patienten mit einem medianen (Bereich) Alter von 53 (35–67) Jahren erhielten vernebeltes unfraktioniertes Heparin (die Studiengruppe); und siebzehn Patienten mit einem medianen (Bereich) Alter von 53 (38–67) Jahren erhielten kein vernebeltes unfraktioniertes Heparin (die Kontrollgruppe). Die abgeleiteten Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnisse wurden über einen Zeitraum von 15 Tagen täglich beobachtet und mithilfe von gestapelten Liniendiagrammen und Boxplots tabellarisch dargestellt und grafisch dargestellt, um Änderungen der Variablen zwischen den Gruppen zu vergleichen.
Ergebnisse: Demografische Merkmale und Schwere der Erkrankung waren für die Gruppen vergleichbar. Gestapelte Liniendiagramme des dNLR in jeder Gruppe zeigten einen schnelleren Rückgang in der mit vernebeltem unfraktioniertem Heparin behandelten Gruppe als in der Kontrollgruppe. Univariate Analysen mithilfe von Boxplots serieller dNLR-Veränderungen zeigten größere Interquartilsbereiche, längere Whiskers, höhere Mittelwerte und Mediane in der Kontrollgruppe als in der Studiengruppe.