Abdulmoein Al-Agha, Lubna Al-Nouri, Lina Faoure, Baraah Tatwany
Ziel: Feststellung eines Zusammenhangs zwischen Stillen und Stilldauer im Vergleich zur künstlichen Ernährung im Hinblick auf spätere Fettleibigkeit im Kindesalter in Dschidda, Saudi-Arabien.
Methoden: 2014–2015 wurde in Dschidda, Saudi-Arabien, eine retrospektive Querschnittsstudie mit Kindern im Alter von 2–12 Jahren durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in eine Ambulanz im König-Abdulaziz-Krankenhaus überwiesen, wo ihre anthropometrischen Messungen vorgenommen wurden. Insgesamt 521 Kinder (283 Jungen und 238 Mädchen) stellten vollständige Daten für die Analyse zur Verfügung.
Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Stillen und einem höheren BMI oder Gewicht festgestellt werden, jedoch gab es einen signifikanten Zusammenhang zwischen künstlicher Ernährung und einem höheren Taille-Hüft-Verhältnis (P-Wert = .030). Auch der Appetit hatte einen P-Wert von 0,0001, was eine Beziehung zwischen Stillen und Appetit anzeigt. 117 Kinder (36,4 %) wurden gestillt und hatten einen verminderten Appetit, während 93 (29,0 %) gestillt wurden und einen gesteigerten Appetit hatten. Was die Dauer betrifft, so wurden 30 Jungen zwei Jahre lang gestillt, 15 Jungen 18 Monate lang, 33 Jungen wurden ein Jahr lang gestillt, aber 72 Jungen wurden weniger als ein Jahr lang gestillt.
Schlussfolgerung: Während kein signifikanter Zusammenhang zwischen Stillen und einem höheren BMI oder Gewicht festgestellt werden konnte, gab es einen signifikanten Zusammenhang zwischen künstlicher Ernährung und einem höheren Taille-Hüft-Verhältnis, was ein höheres Risiko für Herz-Lungen-Erkrankungen mit sich bringt. Auch die Appetitkontrolle bei gestillten Säuglingen hatte einen signifikanten Effekt, was darauf hindeutet, dass es eine umgekehrte Beziehung zwischen Stillen und Appetit gibt. Was die Dauer betrifft, hatte eine längere Stilldauer einen eher schützenden Effekt vor Fettleibigkeit.