Maria Jose Madruga, Maria Isabel Prudencio, Jose Alberto Gil Corisco, Jan Mihalik, Rosa Marques, Marta Santos, Mario Reis, Isabel Paiva und Maria Isabel Dias
Eine erste detaillierte Studie von Phosphogips (PG) aus einer Halde in Barreiro (Portugal) wurde durchgeführt mit dem Ziel, diese Lagerstätte von Industrieabfällen besser zu charakterisieren, da sie einen hohen Gehalt an natürlichen Radionukliden und giftigen Metallen aufweist und somit eine potenzielle Kontaminationsquelle für die Tejo-Mündung darstellt. Ganze Proben und Aggregate dieser Abfälle aus der Phosphatindustrie wurden mittels Neutronenaktivierung, Gammaspektrometrie, Röntgenbeugung und Rasterelektronenmikroskopie analysiert. Diese Arbeit zeigt deutlich, dass eine erhebliche chemische Heterogenität im PG aufgrund der Existenz von Aggregaten mit unterschiedlicher, zufällig verteilter Zusammensetzung auftritt. Unter diesen Aggregaten weisen die dunkelgrauen hohe Konzentrationen von Sc, Cr, Zn, Ga, Ba, Seltenen Erden, Ta, W, Th und U sowie die höchsten Konzentrationen von 226Ra und 210Pb auf. Die Trennung dieser dunklen Aggregate vor jeglicher Anwendung des PG würde zu einer sichereren Wiederverwendung dieser Abfälle führen. Die in PG gefundenen chemischen Muster, einschließlich der REE-Verteilung mit einer signifikanten negativen Ce-Anomalie, stehen sicherlich im Zusammenhang mit den geochemischen Signaturen der als Rohstoff verwendeten Phosphatgesteine. Dieser PG-Vorrat könnte eine bedeutende Rolle als radioaktive Quelle in der Umgebung der Tejo-Mündung spielen.