Olof G. Geirsdottir, Milan Chang, Palmi V. Jonsson, Inga Thorsdottir und Alfons Ramel
Der Body-Mass-Index (BMI) sagt nicht unbedingt Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Menschen voraus, was als Adipositas-Paradoxon bezeichnet wird. Die Ziele der vorliegenden Studie waren, 1) die Zusammenhänge zwischen BMI und Körperfett bei älteren Erwachsenen zu untersuchen und 2) ob ausgefeiltere Messungen des Körperfetts stärker mit dem Herz-Kreislauf-Risiko verbunden sind als der BMI.
In der vorliegenden Querschnittsanalyse wurde die Körperfettmasse der Teilnehmer (N=232, 65-92 Jahre) anhand von BMI, Taillenumfang, DXA (Fettmasse, viszerale Fettmasse) und kardiovaskulären Risikofaktoren (Blutfette, Glukosestoffwechsel, Blutdruck) geschätzt.
Der BMI korrelierte stark mit der per DXA gemessenen Fettmasse, unabhängig von Terzilen und bei beiden Geschlechtern. Im Allgemeinen war Körperfett positiv mit mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren korreliert, und dies wurde bei allen verschiedenen Messungen von Körperfett durchgängig beobachtet. Allerdings standen Fettmessungen nicht im Zusammenhang mit Gesamtcholesterin oder LDL. Sensitivitätsanalysen ergaben, dass ein BMI ≥ 25 70-100 % der Teilnehmer mit den oben genannten kardiovaskulären Risikofaktoren außerhalb des Normalbereichs identifiziert.
Wir kommen zu dem Schluss, dass der BMI bei älteren Isländern stark mit dem Körperfettanteil korreliert. Die DXA-Messung des Körperfettanteils ist bei der Einschätzung des kardiovaskulären Risikos bei älteren Erwachsenen nicht besser als der einfache BMI.