Sachiko Nagahama, Chie Saito, Hideto Takahashi, Takahiro Seura, Sumiko Higure, Tsutomu Nakanishi und Kunihiro Yamagata
Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit der Ernährungsbewertung bei Hämodialysepatienten zu bewerten, indem die anhand von zwei Ernährungsprotokollen geschätzte Nährstoffaufnahme mit der tatsächlichen Nährstoffaufnahme verglichen wurde. 39 ambulante Patienten in Japan, die eine stabile Hämodialyse erhalten, wurden analysiert. Jeder Patient erhielt zwei Tage lang Mahlzeiten mit bekanntem Nährstoffgehalt und wurde angewiesen, die Nahrungsaufnahme bei jeder Mahlzeit mithilfe eines Standard-Ernährungsprotokolls (Methode A) oder eines halbquantitativen Ernährungsprotokolls (Methode B) aufzuzeichnen. Jeder Patient wurde zwei Bewertungen mit den beiden Methoden im Crossover-Verfahren unterzogen. Die Übereinstimmungsverhältnisse zwischen der geschätzten Nahrungsaufnahme nach Methode A oder Methode B und der tatsächlichen Nahrungsaufnahme wurden hinsichtlich Energie, Protein, Fett, Kohlenhydrate, Kalium, Phosphor und Salz verglichen. Die geschätzte Energieaufnahme nach Methode B (96,2 %) lag im Vergleich zu Methode A (90,9 %) signifikant näher (p < 0,05) an der tatsächlichen Energieaufnahme. Die geschätzte Fettaufnahme nach Methode A (96,9 %) lag jedoch im Vergleich zu Methode B (113,4 %) signifikant näher (p < 0,01) an der tatsächlichen Fettaufnahme. Bei Frauen wurde ein signifikanter Unterschied (p<0,05) zwischen der tatsächlichen und der geschätzten Energieaufnahme nach Methode A (88,2 %) festgestellt. Bei Personen im Alter von ≥ 65 Jahren wurde ein signifikanter Unterschied (p<0,001) zwischen der tatsächlichen und der geschätzten Gesamtenergieaufnahme (86,7 %) oder Kohlenhydrataufnahme (85,0 %) für Methode A festgestellt. Methode B weist im Vergleich zu Methode A eine höhere Genauigkeit bei der Schätzung der Energieaufnahme auf, unterschätzt diese jedoch immer noch. Methode B unterschätzt außerdem die Kohlenhydrataufnahme und überschätzt die Fettaufnahme. Um die Genauigkeit der Methode zur Ernährungsbewertung zu verbessern, sind weitere Studien erforderlich.