Denis Oriot, Armelle Bridier und Daniel Aiham Ghazali
Einleitung: Die Teameffektivität besteht aus der Teamleistung (Verfahren, Algorithmen) und dem Teamprozess (Crisis Resource Management – CRM). Obwohl CRM-Skalen und einige Checklisten zur Teamleistung existieren, gibt es unseres Wissens nach keine Skala zur Teamleistungsbeurteilung, die alle kritischen Zustände bei Erwachsenen und Kindern abdeckt.
Ziel: Das Ziel bestand darin, eine Skala zur Beurteilung der durchschnittlichen Leistung klinischer Teams (TAPAS) zu entwickeln und zu bewerten, mit der die klinische Leistung während der immersiven Simulation kritischer Zustände beurteilt wird.
Methoden: Drei Experten wählten Elemente aus den Kursen PALS, EPLS, NLS, ACLS und ATLS aus. Das endgültige TAPAS umfasste 129 Elemente mit den Bewertungen 0/1/2, insgesamt also über 100. Die Elemente wurden je nach Szenario vorselektiert, sodass die Punktzahl den Prozentsatz der besten Leistung für ein bestimmtes Szenario widerspiegelt. Die psychometrische Analyse wurde an 159 Simulationen getestet. Die Szenarien waren akute lebensbedrohliche Zustände bei Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen (medizinisch, Trauma) (SimNewB und ALS, Laerdal*). Zwei unabhängige Beobachter aus einer Gruppe von 8 bewerteten die Leistung und wurden zur Benutzerfreundlichkeit von TAPAS befragt. Die Analyse umfasste: Vergleich zwischen Beobachtern von Mittelwerten und SD, lineare logistische Regression, Koeffizientenkorrelation, Diskordanz; Cronbachs Alpha (CA), Intraklassenkoeffizient (ICC) und Vergleich zu zwei Trainingszeiten.
Ergebnisse: Der TAPAS-Score betrug 46,6 ± 15,5 (18-83,5). Die Analyse ergab: CA = 0,745, ICC = 0,862. Die Scores der Beobachter unterschieden sich nicht (Mittelwert und SD), waren stark korreliert (Koeffizient = 0,838, p = 0,0011, R2 = 0,64) und wiesen eine Diskrepanz von < 7 % auf. Die TAPAS-Scores stiegen nach dem Training (p < 0,0001). TAPAS erwies sich als einfach zu verwenden.
Schlussfolgerungen: TAPAS war ein wertvolles Instrument zur Beurteilung der Teamleistung, das sich leicht in Teamsimulationen in verschiedenen Altersgruppen (Neugeborene, Kinder, Erwachsene) und kritischen Zuständen (medizinisch, Trauma) verwenden ließ.