Gabriella Roda, Fiorenza Farè, Lucia Dell'Acqua, Sebastiano Arnoldi, Veniero Gambaro, Antonella Argo, Giacomo Luca Visconti, Eleonora Casagni, Paolo Procaccianti, Marta Cippitelli und Rino Foldi
Ziel: Postmortale Gehirnproben von 15 verstorbenen Patienten, deren Tod mit Heroin in Zusammenhang stand, wurden analysiert, um die Konzentration von 6-Monoacetylmorphin (6-MAM) zu bestimmen. Die Proben gehörten zu Menschen, die zwischen 2008 und 2014 starben. Die ersten acht Proben wurden 2012 auch analysiert, um nur die Morphin- und Codeinwerte zu bestimmen. Methode: Eine GC/MS-Methode wurde untersucht, um die Empfindlichkeit zu erhöhen und so die Bestimmung von 6-MAM zu erleichtern, dessen Nachweis in den meisten Fällen aufgrund der Komplexität der biologischen Matrix schwierig ist. Die analytische Methode wurde unter Verwendung deuterierter interner Standards (IS-D3, Morphin-D3 und Codein-D3) validiert und zeigte eine ausreichende Spezifität, Linearität, LOD, LOQ-Präzision und Genauigkeit für die Bestimmung des betreffenden Analyten. Ergebnisse: 6-MAM wurde nur in den neueren Proben nachgewiesen, was auf seine geringe Stabilität hinweist. Seine Konzentration lag zwischen 15,6 und 28,9 ng/g. Morphin und Codein wurden ebenfalls bestimmt und die Konzentrationen der drei Analyten im Blut und im Gehirn verglichen. Außerdem wurde eine Parallele zwischen den Morphin- und Codeinkonzentrationen im Gehirn von 2012 und 2015 festgestellt. Schlussfolgerung: Die Bestimmung von 6-MAM im Gehirn ist besonders wichtig, wenn zwischen Morphinkonsum und Heroinmissbrauch unterschieden werden soll. Tatsächlich kann es im Gehirn vorhanden sein, wenn es im Blut nicht nachweisbar ist. Es wurde festgestellt, dass die im Jahr 2015 im Gehirn festgestellten Morphinkonzentrationen höher waren als die Werte von 2012; eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das ursprünglich im Gehirn vorhandene 6-MAM zu Morphin hydrolysiert ist und so dessen Werte erhöht hat.