Cristoforo Incorvaia, Patrizia Berto, Renato Ariano, Rita Elia und Franco Frati
Die aktuelle Belastung durch allergische Erkrankungen ist unter Berücksichtigung sowohl der direkten als auch der indirekten Kosten sehr relevant. So belaufen sich die geschätzten Kosten für allergische Rhinitis (AR) in den USA auf 4 bis 10 Milliarden Dollar pro Jahr, in Europa betragen die durchschnittlichen jährlichen Kosten 1089 Euro pro Kind/Jugendlichen und 1543 Euro pro Erwachsenem. Wenn allergisches Asthma ebenfalls miteinbezogen wird, sind die Kosten offensichtlich noch höher. Strategien zur Verringerung der klinischen Schwere von Allergien sind daher sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus Sicht des Gesundheitssystems äußerst relevant. Unter diesen zeigte die Allergen-Immuntherapie (AIT) ein präventives Potenzial und auch einen Carryover-Effekt nach Absetzen der Behandlung, wodurch die Kosten weiter gesenkt wurden. Zahlreiche Studien zeigten ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis für die AIT. Die ersten Studien in den 1990er Jahren, in denen die subkutane AIT bei Patienten mit allergischer Rhinitis und Asthma untersucht wurde, berichteten von einer signifikanten Verringerung der direkten und indirekten Kosten bei mit AIT behandelten Probanden im Vergleich zu Patienten, die mit symptomatischen Medikamenten behandelt wurden. Dies wurde in aktuellen Studien in europäischen Ländern, die auch die sublinguale Immuntherapie einschlossen, sowie in Studien in den USA vollständig bestätigt. Insbesondere die Schlussfolgerung einer aktuellen Studie über die Kostenvorteile der AIT im Gesundheitswesen bei Kindern mit AR, die nahelegt, dass „ein häufigerer Einsatz dieser Behandlung bei Kindern die AR-bedingte Morbidität und ihre wirtschaftliche Belastung deutlich reduzieren könnte“, sollte bei der Wahl der optimalen medizinischen Behandlung bei Patienten mit AR oder Asthma berücksichtigt werden.