Simin Dokht Kalani
Psychosomatische Störungen und Symptome, die mit dem sogenannten Burnout-Syndrom korrelieren, erwiesen sich als Hauptursache für die steigende Zahl der vorzeitigen Pensionierungen von Schullehrern. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen beruflicher Belastung und psychischer Belastung von Lehrern zu untersuchen, die noch im Berufsleben stehen. Eine Stichprobe von 408 Lehrern an zehn Schulen im Iran wurde ausgewertet. Zur Ermittlung der Bewältigungsstile mit beruflicher Belastung verwendeten wir den Measure of Coping Capacity Questionnaire (MECCA). Zur Analyse der psychopathologischen und psychosomatischen Symptombelastung verwendeten wir den Fragebogen SCL 90 R. Laut dem MECCA-Fragebogen litten 32,5 % der Stichprobe an Burnout (Typ B), 17,7 % an schwerer Belastung (Typ A), 35,9 % zeigten einen wenig ehrgeizigen (Typ S) und 13,8 % einen gesund-ehrgeizigen Bewältigungsstil (Typ G). Burnout trat deutlich häufiger bei Frauen, geschiedenen Lehrern und Lehrern in Teilzeit auf. Im Rahmen des MECCA wurden die Lehrer gebeten, den ihrer Ansicht nach stärksten Faktor für berufliche Belastungen einzustufen. Die Lehrkräfte gaben an, dass sie neben hohen Schülerzahlen in einer Klasse destruktives und aggressives Verhalten der Schüler als
primären Stressfaktor ansehen. 20 % der Stichprobe wiesen laut SCL 90 R einen schweren Grad (definiert als >70 Punkte im SCL90R GSI) psychischer und psychosomatischer Symptome auf. MECCA Typ B (Burnout) korrelierte laut SCL90R signifikant mit hoher psychischer und psychosomatischer Symptombelastung. Bei Schullehrern korreliert das Burnout-Syndrom, ein Konstrukt aus der Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin, signifikant mit psychischen und psychosomatischen Symptomen. Die Lehrkräfte bewerten destruktives und aggressives Verhalten der Schüler als primären Stressfaktor.