Aichi Chien*, Ziga Spiclin, Ziga Bizjak, Kambiz Nael
Hintergrund: Da wachsende intrakranielle Aneurysmen (IA) häufiger reißen, ist die Wachstumserkennung ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge bei nicht gerissenen IA. Aktuelle Studien haben immer wieder gezeigt, dass die Erkennung von IA-Wachstum eine Herausforderung sein kann, insbesondere bei kleineren Aneurysmen. In dieser Studie stellen wir eine automatisierte Computermethode zur Unterstützung der Erkennung von Aneurysmawachstum vor.
Methoden: Es wurde ein Analyseprogramm, Aneurysm Growth Evaluation and Detection (AGED), entwickelt, das auf IA-Bildern basiert. Um zu überprüfen, ob das Programm klinisches Aneurysmawachstum zufriedenstellend erkennen kann, führten wir diese Vergleichsstudie durch, wobei wir klinische Wachstumsbestimmungen während der IA-Nachuntersuchung als Goldstandard verwendeten. Es wurden Patienten mit nicht rupturiertem, sackförmigem IA untersucht, bei denen zur Überwachung des IA-Fortschritts eine diagnostische CTA des Gehirns durchgeführt wurde. 48 IA-Bildserien von 20 longitudinal verfolgten ICA IA wurden mithilfe von AGED analysiert und eine Reihe morphologischer IA-Merkmale berechnet. Es wurden nichtparametrische statistische Tests und ROC-Analysen durchgeführt, um die Leistung jedes Merkmals zur Wachstumserkennung zu bewerten.
Ergebnisse: Die automatisch berechneten morphologischen Merkmale zeigten vergleichbare Ergebnisse wie die standardmäßige, manuelle klinische IA-Wachstumsbewertung. Insbesondere war der automatisch berechnete HMAX (AUC = 0,958) bei der Unterscheidung zwischen wachsendem und stabilem IA überlegen, gefolgt von V und SA (AUC = 0,927 bzw. 0,917).
Schlussfolgerung: Unsere Erkenntnisse unterstützen automatische Methoden zur Erkennung von IA-Wachstum aus sequenziellen Bildgebungsstudien als nützliche Ergänzung zur standardmäßigen klinischen Beurteilung. Die von AGED erzeugte Wachstumserkennung ist vielversprechend für die Charakterisierung und Erkennung von IA-Wachstum und hat das Potenzial, die mit manuellen Messungen verbundene Variabilität zu verringern.