Michael W Ford
Einleitung: Der Erfolg einer primären Wurzelkanalbehandlung hängt von einer Reihe von Variablen ab, darunter Debridement und Desinfektion des Wurzelkanalsystems, um alle Bakterien und erkrankten Pulpa- und Dentingewebe zu entfernen. Eine komplexe Wurzelkanalanatomie wie verborgene Isthmen, apikale Deltas und Seitenkanäle stehen diesem Ziel entgegen und machen eine instrumentelle Behandlung dieser Bereiche nahezu unmöglich. Jüngste Fortschritte im Bereich der Endodontie konzentrieren sich auf verbesserte Reinigungs- und Desinfektionstechniken, die die Reinigung und das Debridement selbst bei schwer zu navigierender Anatomie im apikalen Drittel verbessern.
Hintergrund: Diese Fallstudie untersucht die Wirksamkeit des GentleWave® - Verfahrens bei der Behandlung eines zweiten Oberkiefermolaren, bei dem irreversible Pulpitis und symptomatische apikale Parodontitis diagnostiziert wurden und der zudem eine komplexe apikale Wurzelkanalanatomie aufwies, die bis zur Obturation unentdeckt blieb.
Methoden: Um die Zahnstruktur so gut wie möglich zu erhalten, wurde ein minimalinvasives endodontisches Protokoll verwendet. Der Zugang zum Zahn erfolgte konservativ, gefolgt von minimaler Instrumentierung bis zur Größe 25/04, um einen Flüssigkeitsweg zu schaffen und die zukünftige Platzierung von Wurzelkanalfüllungsmaterial zu erleichtern. Multisonic Ultracleaning™ und Debridement wurden mit dem GentleWave-Verfahren durchgeführt. Nach der Füllung mit Guttapercha und Sealer zeigte eine abschließende Röntgenaufnahme eine klinisch signifikante Füllung mit zuvor nicht sichtbaren Seitenkanälen und einem Isthmus im apikalen Drittel.
Ergebnisse: Die zuvor diagnostizierte symptomatische apikale Parodontitis war bis zum Kontrolltermin nach drei Wochen vollständig abgeklungen. Dieser Fallbericht zeigt eine praktikable minimalinvasive endodontische Behandlung zur Freilegung von Wurzelkanalsystemen mit komplexer apikaler Anatomie unter Verwendung des GentleWave-Verfahrens.