Elahe Hafezi
In jüngster Zeit zeichnen klinische Studien ein anderes Bild der Zwangsstörung, nämlich ein Bild, das dem Suchtverhalten von Menschen mit substanzbezogenen Störungen ähnelt. Ziel der vorliegenden Studie war es, Angst, Sorge und Intoleranz gegenüber Unsicherheit bei Menschen mit Zwangsstörungen und Substanzgebrauch mit denen von Normalpersonen zu vergleichen. Es handelt sich um eine Fallkontrollstudie. Zu diesem Zweck wurden 120 Menschen mit Zwangsstörungen und 120 Menschen mit substanzbezogenen Störungen durch eine Zielstichprobe ausgewählt. Außerdem wurden zum Vergleich mit zwei klinischen Stichprobengruppen 120 Menschen aus der Normalbevölkerung ausgewählt. Das Beck Anxiety Inventory (BAI), der Pennsylvania Worry Questionary (PSWQ) und die Intolerance of Uncertainly Scale (IUS) wurden auf drei Gruppen aufgeteilt. Die Ergebnisse zeigten, dass zwischen den Werten der klinischen Gruppen und denen von Normalpersonen hinsichtlich der Variablen Angst, Sorge und Intoleranz gegenüber Unsicherheit signifikante Unterschiede bestanden. Zwischen Zwangsstörungen und substanzbezogenen Störungen gab es jedoch keinen signifikanten Unterschied. Im Allgemeinen ist es den Erkenntnissen dieser Studie zufolge und angesichts der Ähnlichkeiten zwischen Menschen mit Zwangsstörungen und Substanzgebrauchsstörungen notwendig, die metadiagnostischen Komponenten beider Störungen zu untersuchen, um ihnen vorzubeugen.