Nkoa Thérèse, Kuete Yimagou Edmond, Dongang Nana Rodrique, Gonsu Kamga Hortense, Ketchia Frederick und Moyou-Somo Roger
Einleitung: HIV-Infektionen und parasitäre Erkrankungen stellen in vielen Ländern Subsahara-Afrikas ein erhebliches Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Ziel dieser Studie war es, die Zusammenhänge zwischen Darmparasiten, HIV/AIDS-Infektionen und hochaktiver antiretroviraler Therapie (HAART) zu untersuchen. Methoden: 332 HIV-infizierte Patienten und 315 Kontrollpersonen wurden in eine Querschnittsstudie einbezogen. Von jedem Teilnehmer wurden Stuhl und Blut gesammelt. Stuhlproben wurden mikroskopisch auf Darmparasiten untersucht und Blutproben auf HIV-1- und HIV-2-Antikörper untersucht. Ergebnisse: Die Infektionsraten mit Darmparasiten waren bei HIV-infizierten Patienten (19,9 %; 66/332) höher als bei Patienten ohne HIV-Infektion (11,7 %, 37/315) (P=0,005). Wir haben in Stuhlproben insgesamt elf Parasitenarten identifiziert: Entamoeba histolytica (6,0 %), Blastocytis hominis (5,9 %), Entamoeba coli (4,9 %), Trichuris trichiura (1,2 %), Ascaris lumbricoides (0,8 %), Giardia intestinalis (0,8 %), Strongyloides stercoralis (0,6 %), Cryptosporidium parvum (0,6 %), Isospora belli (0,5 %), Microsporidia (0,5 %) und chistosoma mansoni (0,1 %). Infektionen mit Cryptosporidium parvum, Isospora belli und Microsporidia sp. wurden nur bei HIV-positiven Patienten festgestellt. HAART war mit einer Verringerung der Rate von Infektionen mit Darmparasiten verbunden. Isospora belli und Microsporidia sp. wurden nur bei Patienten mit einer CD4-Zellzahl von <200 μL diagnostiziert. Schlussfolgerung: Die Häufigkeit des Befalls mit Darmparasiten war bei HIV-positiven Patienten am höchsten. Das Fehlen einer HAART erhöht den Darmparasitismus. Cryptosporidium parvum, Isospora belli und Microsporidia sp. wurden als spezifisch für Menschen mit HIV/AIDS bestätigt.