Prematta T, Kunselman A und Ghaffari G
Begründung: Eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine immer häufiger diagnostizierte Erkrankung und es gibt Belege dafür, dass Nahrungsmittel- und/oder Aeroallergenempfindlichkeiten bei der Pathogenese eine Rolle spielen. Ziel dieser Studie war es, die Wahrscheinlichkeit einer Nahrungsmittel- und Aeroallergenempfindlichkeit bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen mit EoE zu vergleichen.
Methoden: Nach Genehmigung durch das Ethikkomitee wurde eine retrospektive Aktenuntersuchung durchgeführt, in der die Untersuchungen von Patienten mit EoE ausgewertet wurden, die an Allergologen überwiesen wurden. Es wurde ein Vergleich zwischen der Empfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln und Aeroallergenen auf der Grundlage des Alters vorgenommen (Kinder ≤ 18 Jahre im Vergleich zu Erwachsenen ≥ 19 Jahre).
Ergebnisse: Die Krankenakten von 44 Patienten mit einer durch Biopsie nachgewiesenen Diagnose von EoE wurden retrospektiv überprüft (19 Kinder und 25 Erwachsene). Im Vergleich zu Erwachsenen wiesen Kinder signifikant mehr Anzeichen einer IgE-vermittelten Empfindlichkeit gegenüber Eiern (59 % gegenüber 9 %; OR 13,2; 95 % KI: 2,1–152,3; P = 0,002), Milch (61 % gegenüber 9 %; OR 14,4; 95 % KI: 2,4–165,8; P-Wert = 0,001) und Soja (61 % gegenüber 14 %; OR 9,3; 95 % KI: 1,8–67,7; P = 0,005) auf. Kinder wiesen tendenziell mehr positive Ergebnisse beim Patchtest auf Nahrungsmittel auf, aber diese Unterschiede erreichten keine statistische Signifikanz. Bei der Bewertung von Bäumen, Gräsern, Unkraut, Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmel zeigten sich bei den durch IgE vermittelten Aeroallergenempfindlichkeiten zwischen Kindern und Erwachsenen keine statistischen Unterschiede.
Schlussfolgerung: Unsere Studie legt nahe, dass Kinder unter Patienten mit EoE im Vergleich zu Erwachsenen häufiger IgE-vermittelte Nahrungsmittelempfindlichkeiten gegen Eier, Milch und Soja aufweisen. Das Auftreten von Aeroallergenempfindlichkeiten ist bei Kindern und Erwachsenen mit EoE jedoch ähnlich. In Zukunft werden große prospektive Studien dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen EoE und Nahrungsmittel- und Aeroallergenempfindlichkeiten besser abzugrenzen. Dies wird möglicherweise zu geeigneten Interventionen in verschiedenen Altersgruppen führen.