Ortiz Collado Maria Assumpta
Zweck: Bewertung der Zufriedenheit der Teilnehmerinnen mit zwei Modellen von vorgeburtlichen Geburtsvorbereitungsprogrammen und der Auswirkungen auf Frauen mit psychosozialem Risiko. Zu den Risikovariablen gehörten depressive Symptome, stressige Ereignisse, fehlende soziale Unterstützung und ein niedriges wirtschaftliches Niveau.
Design, Setting und Teilnehmer: Eine verblindete, randomisierte, kontrollierte und multizentrische Studie, in der ein neuartiges Interventionsprogramm mit einem Standardprogramm verglichen wird. Frauen, bei denen ein psychosoziales Risiko festgestellt wurde, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Experimentalgruppe (EG) und eine Kontrollgruppe (CG) und in zwei Messzeitpunkten untersucht: 1) während der Schwangerschaft (<20 Wochen) vor der routinemäßigen Ultraschalluntersuchung und 2) vier Wochen nach der Entbindung per Paketpost. Die Stichprobe bestand aus 184 schwangeren Frauen und ihren Partnern.
Intervention: 10 Gruppensitzungen in einer Experimentalgruppe, die sich auf Körperwahrnehmungsempfindungen mit einem humanistischen Geist-Körper-Ansatz (wie Achtsamkeit) konzentrierten, um ein individualisiertes Geburtsmodell zu entwickeln. Die Sitzungen dauerten während der Schwangerschaft jeweils zwei Stunden und 15 Minuten, mit einem individuellen Telefongespräch zwischen den Sitzungen. In der Kontrollgruppenintervention konnten die Teilnehmerinnen das Standardmodell der vorgeburtlichen Aufklärung frei wählen: 10 zweistündige Sitzungen mit Schwerpunkt auf Geburtsvorbereitung und Stillen, einschließlich geburtshilflicher Prophylaxe und Entspannung.
Ergebnisse: Die Zufriedenheit war in der Experimentalgruppe höher bei Fragen zum Verständnis von Schwangerschaftssymptomen: 4 in der KG und 38 in der EG (p=0,05 Pearson Chi-Quadrat und p=0,05 Fisher-Test); Verstehen aller erhaltenen Informationen: 3 in der KG und 37 in der EG (p=0,02 Pearson Chi-Quadrat und p=0,02 Fisher-Test); Ausdrücken von Gefühlen: 0 in der KG und 18 in der EG (p=0,04 Pearson Chi-Quadrat und p=0,03 Fisher-Test); und Kommunizieren mit dem Baby: 3 in der KG und 38 in der EG (p=0,05 Pearson Chi-Quadrat und p=0,05 Fisher-Test). Der Unterschied bei Frühgeburten zwischen den Gruppen ist signifikant (P=0,003), da es in der Experimentalgruppe nur drei Frühgeborene und in der Kontrollgruppe dreizehn gab. Das Gewicht der Babys war in der Kontrollgruppe niedriger als in der Versuchsgruppe (p=0,01).
Schlussfolgerungen: Ein neuartiges vorgeburtliches Programm, das einen psychosomatischen Ansatz für alle Empfindungen während der Schwangerschaft (Mutter und Kind) beinhaltet, führt zu einer höheren Zufriedenheit der Teilnehmerinnen. Das Programm kann dazu beitragen, das Risiko einer Frühgeburt bei Frauen mit psychosozialem Risiko zu verringern, muss aber anhand einer größeren Stichprobe untersucht werden. Eine Früherkennung im Rahmen der routinemäßigen Ultraschalluntersuchung vor der 20. Schwangerschaftswoche war von Vorteil und deutet auf eine Wirksamkeit bei der Auswahl gefährdeter Fälle hin.