Khalid GM, Musa H, Olowosulu AK, Jatau AI, Ilyasu S und Gwarzo MS
Nass- und Trockengranulierungsverfahren zur Tablettenherstellung sind bei thermolabilen und feuchtigkeitsempfindlichen Arzneimitteln tendenziell problematisch, und aufgrund strenger Anforderungen stehen nur wenige Hilfsstoffe für die Direktkompression (DC) zur Verfügung. Ziel dieser Studie war die Bewertung der Arzneimittel-/Hilfsstoffkompatibilität, Verdichtung und In-vitro-Auflösungseigenschaften von modifizierten Stärken aus Plectranthus esculentus in Tabletten unter Verwendung von Metronidazol als Modellarzneimittel durch DC. Native, aus P. esculentus extrahierte Stärke wurde mittels dreier Methoden modifiziert, und wir produzierten drei modifizierte Stärken, nämlich säurehydrolysierte P. esculentus-Stärke (APS), vorverkleisterte P. esculentus-Stärke (PPS) und mit Ethanol dehydrierte vorverkleisterte P. esculentus-Stärke (PPE). Für die Studien zur Arzneimittel-/Hilfsstoffkompatibilität wurde die Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FTIR) verwendet. Die Pulververdichtung wurde anhand des Heckel-Modells bewertet, während die In-vitro-Auflösungsstudien mithilfe der USP-Korbmethode durchgeführt wurden. Die Stärken wurden im Vergleich mit mikrokristalliner Cellulose (MCC PH 101) bewertet. Die FTIR-Peaks zeigten keine Wechselwirkung dieser Hilfsstoffe mit dem Arzneimittel. Kompaktierungsstudien zeigen, dass die Modifikationen Stärken mit vergleichbarem Kompaktierungsverhalten wie MCC PH 101, insbesondere APS und PPE, ergaben. Beide ließen sich mit PPE plastisch verformen und ergaben die härtesten Tabletten. APS und PPS zerfallen schneller, nämlich 2,83 bzw. 1,42 Min., was sich erheblich von der Zerfallszeit von MCC PH 101 und PPE unterscheidet, die mit 35,34 bzw. 45,53 Min. höher ist. Bei der In-vitro-Auflösung wurden T50 und T90 von APS und PPS in weniger als 10 Min. erreicht, T50 und T90 für PPE wurden nach 38 bzw. 58 Min. erreicht, während für MCC PH 101 weder T50 noch T90 nach 60 Min. beobachtet wurden. APS produzierte Metronidazol-Tabletten von besserer Qualität hinsichtlich Druckfestigkeit, Zerbröckelbarkeit und Arzneimittelfreisetzungsprofil. Durch saure Hydrolyse der Stärke von P. esculentus entsteht ein guter, direkt komprimierbarer Hilfsstoff, der in DC für Tablettenformulierungen mit sofortiger Wirkstofffreisetzung verwendet werden kann.