Albertus D Viljoen
Die Forschung zu funktionellen Magen-Darm-Störungen wird durch das Fehlen eines idealen Tiermodells behindert, an dem die Prinzipien der Diagnose und Behandlung demonstriert werden können. Zwei aktuelle Studien an Haushunden liefern einige Hinweise darauf, dass diese Art als potenzielles spontanes Modell für funktionelle Magen-Darm-Störungen untersucht werden sollte. In beiden Studien wird spekuliert, dass das Auftreten von Gallenblasenmotilitätsstörungen eine Komponente potenzieller funktioneller Magen-Darm-Störungen bei dieser Art darstellen könnte. Weitere Parallelen zwischen funktionellen Magen-Darm-Störungen beim Menschen und den Beobachtungen bei den beiden Hundegruppen sind: eine immunologische Reaktion in Form einer lymphoplasmatischen Entzündung in der Gallenblasenwand und im Zwölffingerdarm; Ernährung als wichtiger Faktor für das klinische Erscheinungsbild; eine offensichtliche Überschneidung zwischen Magen-Darm-Erkrankungen und anderen allergischen oder atopischen Erkrankungen. Es bedarf weiterer Forschung, um zu untersuchen, ob Hunde ein ideales Tiermodell für die Forschung zu funktionellen Magen-Darm-Störungen darstellen könnten.