Raja Mehanna
Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit (PD) wurde über eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, insbesondere nach einer Tiefen Hirnstimulation (DBS) des Nucleus subthalamicus (STN), berichtet. Diese wird jedoch nicht als schwerwiegend genug erachtet, um die DBS als wirksames Mittel im Kampf gegen die PD zu diskreditieren. Wir bieten hier eine gründliche und kritische Übersicht über die aktuelle Literatur zu diesem Thema und fassen die verfügbaren Daten zu den Auswirkungen von STN- und Globus pallidus interna (GPi)-DBS auf die folgenden kognitiven Bereiche zusammen: Sprache, exekutive Funktionen, Aufmerksamkeit und Konzentration, Gedächtnis, visuelle Funktionen, Psychomotorik und Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie globale Kognition. Anschließend untersuchen wir kontrollierte Studien sowie Studien, in denen GPi- und STN-DBS direkt verglichen werden, genauer. Wir kommen zu dem Schluss, dass eine Verschlechterung einer oder mehrerer kognitiver Funktionen nach DBS bei PD-Patienten selten und subtil auftritt und keine negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität hat, und dass es nur sehr wenige Daten gibt, die die Annahme stützen, dass STN-DBS zu schlechteren kognitiven Ergebnissen führt als Gpi-DBS.