Al-Agha AE, Alshugair RM, Aljunedi WA und Badakhan BA
Ziel: Unser Ziel war es, die klinischen Manifestationen und Zusammenhänge einer erworbenen Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern im King Abdul-Aziz University Hospital (KAUH) im Westen Saudi-Arabiens zu untersuchen.
Methoden: Von Januar 2010 bis Januar 2015 wurde in Dschidda, Saudi-Arabien, eine retrospektive deskriptive Studie durchgeführt. Die Studie umfasste 265 Kinder im Alter zwischen einem und 18 Jahren mit einer bestätigten Diagnose einer erworbenen Hypothyreose, die die pädiatrische Endokrinologie-Klinik der KAUH besuchten. Die Daten wurden durch Überprüfung der Krankenakten und Laboruntersuchungen der Patienten mithilfe des „Phoenix“-Systems der KAUH gewonnen. Ergebnisse: Bei den 265 Kindern, bei denen eine erworbene Hypothyreose diagnostiziert wurde, waren die häufigsten klinischen Symptome Kleinwuchs (32,5 %), Appetitlosigkeit (16,2 %), Gewichtszunahme (13,6 %), Ermüdbarkeit (12,1 %), Verstopfung (9,8 %), Kälteintoleranz (5,3 %) und Kropf (2,6 %). Die am häufigsten auftretende Begleiterkrankung war ein Vitamin-D-Mangel (bei 37 % der Patienten), gefolgt von Diabetes mellitus Typ 1 (bei 22,3 %) und dem Down-Syndrom (bei 8,3 %).
Schlussfolgerung: Isolierter Kleinwuchs war die häufigste Form einer erworbenen Schilddrüsenunterfunktion. Kinderärzte sollten sich der Notwendigkeit bewusst sein, Kinder mit Kleinwuchs auf eine Schilddrüsenunterfunktion zu untersuchen. Vitamin-D-Mangel war die häufigste Erkrankung im Zusammenhang mit erworbener Schilddrüsenunterfunktion. In unserem Umfeld wäre eine Vitamin-D-Ergänzung als vorbeugende Maßnahme sinnvoll.