Sunil Kumar Hota und Kalpana Kumari Barhwal
Es gibt immer mehr Hinweise auf eine funktionelle Konnektivität zwischen Gehirnregionen, die ansonsten strukturell nicht direkt verbunden sind, was zu einem Paradigmenwechsel von der Neophrenologie zu einem netzwerkzentrierten Ansatz zum Verständnis kognitiver Funktionen geführt hat. In Anbetracht der zunehmenden Hinweise auf die Kolokalisierung von Gehirnbereichen, die mit Belohnung und Bestrafung und der konkurrierenden Aktivierung neuronaler Populationen verbunden sind, schlagen wir hier ein Drei-Bereiche-Modell für Entscheidungsfindung und Verhalten vor. Dem Modell zufolge kodiert das Gehirn Informationen entweder im Zusammenhang mit einer Belohnung oder einer Bestrafung in verschiedenen Gehirnregionen, basierend auf der assoziativen Funktion der Region. Die mit der Belohnung verbundenen neuronalen Netzwerke bilden einen Belohnungsbereich und diejenigen, die mit der Bestrafung verbunden sind, bilden den Bestrafungsbereich. Entscheidungsfindung und Verhalten werden durch eine computergestützte Auswertung dieser Informationen über Belohnung oder Bestrafung in einer bestimmten Situation gesteuert und tendieren zu dem Bereich, in dem die Aktivierung von Neuronen höher ist. Wenn es nicht gelingt, eine Situation mit Informationen zu verknüpfen, die in den Bereichen Belohnung und Bestrafung gespeichert sind, wird der Neugierbereich aktiviert, um neue Informationen zu sammeln, die dann entweder im Belohnungs- oder im Bestrafungsbereich zur späteren Bezugnahme gespeichert werden. Dieses Modell liefert eine plausible Erklärung für die Interaktion strukturell nicht miteinander verbundener Gehirnregionen während verschiedener kognitiver Funktionen und die Kolokalisierung der regionalen Gehirnaktivität sowohl während Belohnung als auch Bestrafung. Das Drei-Bereiche-Modell erklärt auch die Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen und Entscheidungsfindung auf der Grundlage von konzeptuellem und perzeptuellem Gedächtnis.