Aurilio C, Pace MC, Passavanti MB, Pota V, Sansone P, Barbarisi M, Rossi A, Coaccioli S, Chieffi S, Messina G und Marcellino Monda
Hintergrund und Ziel: Patienten mit chronischen Schmerzen weisen häufig depressive Störungen auf. Die Komorbidität von Schmerzen und depressiven Störungen wirkt sich negativ auf den Behandlungserfolg des Patienten aus, was sich in einer Erhöhung der Gesundheitskosten, einer Verringerung der Produktivität und einer Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer Remission depressiver Symptome äußert. Basierend auf den bisher untersuchten und berichteten Beweisen erarbeitete die Studiengruppe Empfehlungen für die Behandlung von Schmerzen und depressiven Störungen.
Datenbanken und Datenverarbeitung: Wir suchten in der Medline-Datenbank nach allen potenziell relevanten Veröffentlichungen von 1990 bis 2014. Eine Qualitätsbewertung wurde durchgeführt, wobei die Kategorisierung nach einem Evidenzkriterium erfolgte. Ergebnisse: Es wurden 46 relevante Veröffentlichungen identifiziert: 34 randomisierte und kontrollierte Studien (RCT), 11 Metaanalysen oder Literaturübersichten und 1 offene Beobachtungsstudie.
Schlussfolgerungen: Bei einer Komorbidität von chronischen Schmerzen und depressiven Störungen gibt es nur geringe Beweise für die Wirksamkeit trizyklischer Antidepressiva. Unter den Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern erwies sich Duloxetin als wirksam bei der kurz- und langfristigen Behandlung von Schmerzen und depressiven Störungen. Es gibt nur wenige Belege für den Einsatz von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern bei den Komorbiditäten Arthritis, Schmerzen und depressiven Störungen, im Gegensatz zu ihrer höheren Wirksamkeit beim Reizdarmsyndrom.