Takashi Yamada, Kimiaki Hattori, Hidetoshi Satomi, Tadashi Okazaki, Hiroshi Mori und Yoshinobu Hirose
Ziel: Etablierte Zelllinien sind wichtiges Material für die medizinische Grundlagenforschung. Bisher wurden nur 14 detaillierte Berichte über die aus einem klarzelligen Eierstockkarzinom gewonnene Zelllinie veröffentlicht. Aufgrund der geringen Informationen ist die Etablierung einer bösartigen Tumorzelllinie mit individuellen Merkmalen für die Erforschung dieser Erkrankung besonders wichtig. Daher wurde diese Studie durchgeführt, um eine neue menschliche Zelllinie aus einem klarzelligen Eierstockkarzinom zu etablieren und zu charakterisieren.
Methoden: Die Zelllinie HCH-3 wurde aus einem linken Ovarialtumor einer 41-jährigen Frau hergestellt. Zu den untersuchten Merkmalen der Zelllinie gehörten Morphologie, Chromosomenanalyse, Heterotransplantation, Tumormarker, Chemosensitivität und Krebsgene.
Ergebnisse: Diese Zelllinie ist 206 Monate lang gut gewachsen und wurde mehr als 50 Mal subkultiviert. Die in Monoschichten kultivierten Zellen hatten eine multipolare Form, zeigten ein kopfsteinpflasterartiges Aussehen und eine Tendenz zur Mehrschichtbildung ohne Kontakthemmung. Sie zeigten einen menschlichen Karyotyp mit einer modalen Chromosomenzahl im hypotetraploiden Bereich. Die Zellen konnten in die Subkutis von SCID-Mäusen transplantiert werden und bildeten Tumore, die wie der ursprüngliche Tumor aussahen. HCH-3-Zellen zeigten sowohl CA 125 als auch CA19-9, die immunhistochemisch im ursprünglichen Tumor und im heterotransplantierten Tumor nachgewiesen wurden. Die Zellen reagierten nicht empfindlich auf Wirkstoffe, die im Allgemeinen bei der Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen durch MTT-Tests eingesetzt werden. KRAS- und TP53-Mutationen wurden an Hotspot-Standorten von 50 Krebsgenen entdeckt.
Schlussfolgerung: HCH-3 ist eine Zelllinie für klarzelliges Eierstockkarzinom, bei der die Expression von CA 125 und CA19-9 geklärt wurde. Mutationen wurden in den Genen KRAS und TP53 entdeckt. Diese neu etablierte Zelllinie könnte bei der Grundlagenforschung zum klarzelligen Eierstockkarzinom hilfreich sein, dessen Ätiologie noch nicht vollständig geklärt ist.