Jordaan S., Michelow P., Simoens C. und Bogers J
Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei südafrikanischen Frauen, aber die am häufigsten auftretende Krebserkrankung bei schwarzen Frauen. Im Jahr 2000 startete das südafrikanische Gesundheitsministerium ein nationales Gebärmutterhalskrebs-Screening-Programm. Dieses wurde jedoch aufgrund des chronischen Mangels an Gesundheitspersonal und eines Mangels an grundlegender medizinischer Ausrüstung nicht vollständig umgesetzt. Darüber hinaus ist das Land auch stark durch Infektionskrankheiten belastet. Südafrika weist die weltweit am stärksten wachsende HIV-Belastung auf. Schätzungen zufolge lebten 2013 in Südafrika 6,3 Millionen Menschen mit HIV, was 18 % aller HIV-Infizierten weltweit entspricht. Die hohe HIV-Prävalenz verkompliziert die Situation, da HIV-infizierte Frauen häufiger an präinvasivem und invasivem Gebärmutterhalskrebs erkranken. Im April 2011 startete die südafrikanische Regierung die HIV-Beratungs- und Testkampagne (HIV Counseling and Testing, HCT), eine neue nationale Initiative, die Menschen dazu ermutigen soll, ihren HIV-Status zu kennen und Beratung und Behandlung, einschließlich Gebärmutterhalskrebs-Screening, in Anspruch zu nehmen. Im September 2016 wurde eine Strategie für universelles Testen und Behandeln (UTT) eingeführt, nachdem Untersuchungen gezeigt hatten, dass diese Art von Programm die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung verringert. Das südafrikanische Gesundheitsministerium wird in Kürze eine neue Richtlinie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs bekannt geben und umsetzen. In den letzten Jahren hat das südafrikanische Gesundheitsministerium mehrere neue Richtlinien zu HIV-Tests und -Behandlungen eingeführt und plant, in Kürze eine neue Richtlinie zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge einzuführen. In dieser Übersicht werden die Fortschritte sowie die Herausforderungen erörtert, denen das südafrikanische Gesundheitsministerium mit den verschiedenen Programmen gegenübersteht.