Abstrakt

Beendigung mehrerer täglicher Insulininjektionen bei einer Person, die seit 29 Jahren an „Typ-1-Diabetes“ leidet.

Joel LIM Guanyi, Su Fen ANG, Clara Tan SH, Jessie Fong CW und Su Chi LIM

Diabetes mellitus ist eine komplexe und ätiologisch heterogene Stoffwechselerkrankung. Daher bleibt die genaue Klassifizierung der Patienten in Diabetes-Subtypen in der klinischen Praxis eine Herausforderung. Wir berichten über eine 50-jährige, nicht adipöse (Body-Mass-Index (BMI) 22,4 kg/m2) Chinesin, bei der im Alter von 21 Jahren Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) diagnostiziert wurde. Die Diagnose wurde aufgrund einer während der Schwangerschaft festgestellten anomalen Glukosetoleranz und des frühen Krankheitsbeginns gestellt. In der Folge wurde eine Behandlung mit mehreren täglichen Insulininjektionen (MDI) begonnen und fast drei Jahrzehnte lang beibehalten. Angesichts einiger für T1DM untypischer klinischer Merkmale (z. B. relativ stabiles Nüchtern- und postabsorptives Glukoseprofil sowie nicht-ketotische Neigung trotz gelegentlicher Unterbrechung der MDI-Behandlung, was auf eine erhaltene Insulinsekretionsfunktion der pankreatischen β-Zellen hindeutet) wurde die Diagnose überprüft. Bei ihr wurde mithilfe der Next Generation Sequencing (NGS)-Technologie eine gründliche Neusequenzierung einer Auswahl von 16 Kandidatengenen durchgeführt, die mit monogenem Diabetes (oder Maturity Onset Diabetes of the Young [MODY]) in Zusammenhang stehen. Dabei wurde eine bei Asiaten neue, für die Glukokinase (GCK) kodierende nicht-synonyme Mutation (S441W) entdeckt. Mehrere bioinformatische Algorithmen sagten voraus, dass die Mutation funktionell schädlich sei. Darüber hinaus wurde in einer kürzlich durchgeführten In-vitro-Studie zur zielgerichteten Mutation eine verringerte Affinität zwischen Enzym und Substrat (d. h. Glukose) festgestellt, die mit dieser Variante in Zusammenhang steht. Dies legte eine neue Diagnose von MODY2 nahe. Trotz der schon seit langem bestehenden Diabeteserkrankung konnte sie in den nächsten Monaten erfolgreich von allen Antidiabetika entwöhnt werden, mit geringen Auswirkungen auf ihr allgemeines glykämisches Profil (HbA1c 6,4 % bis 6,9 %). Die Vermeidung unnötiger langfristiger Pharmakotherapien bedeutet oft erhebliche Einsparungen bei den Gesundheitskosten, die Vermeidung potenzieller behandlungsbedingter Nebenwirkungen und vor allem eine bessere Lebensqualität für die betroffene Person und ihre Angehörigen. Dieser Fallbericht ist eine wichtige Erinnerung daran, die Diagnose zu überdenken und die Möglichkeit genetischer Tests (insbesondere im Zeitalter von NGS) bei Diabetikern mit Merkmalen in Betracht zu ziehen, die für die klassischen Formen von Diabetes untypisch sind.

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