Håkan Olsson
Es wurden zwei verschiedene Hypothesen über die Ursprungszellen von Brustkrebs vorgeschlagen. Eine Theorie besagt, dass Brustkrebs aus einer epithelialen Stammzelle entsteht und nachfolgende genetische Veränderungen den Phänotyp bestimmen, während eine andere Hypothese postuliert, dass Brustkrebs aus verschiedenen Zellen entstehen könnte, sowohl Stammzellen als auch Vorläuferzellen. Daher ist der Phänotyp im letzteren Fall teilweise von der Differenzierung der Ursprungsepithelzelle abhängig. Basierend zunächst auf epidemiologischen Daten stützen neue Forschungsarbeiten, beispielsweise Genexpressionsarrays und Gentransfektionsmodelle, die Theorie, dass die Tumorbiologie eines Brustkrebses zumindest teilweise die Biologie des Ursprungsgewebes/der Ursprungsepithelzelle zum Zeitpunkt der Entstehung widerspiegelt. Es kann sein, dass die verschiedenen Theorien tatsächlich nicht im Widerspruch zueinander stehen und dass sich Tumore aus verschiedenen Vorläuferzellen entwickeln können, beispielsweise manchmal aus einer Stammzelle und manchmal aus unterschiedlich entwickelten Vorläuferzellen. Die Art der erworbenen Mutationen und/oder das Differenzierungspotenzial der Krebszellen sowie die Ursprungszelle entscheiden wahrscheinlich darüber, ob ein Tumor einem Krebsstammzellmodell (CSC) folgt. Es gibt jedoch noch unbeantwortete Fragen, die durch weitere Forschung angegangen werden müssen, um insbesondere die Hierarchie der Differenzierung von normalem und Tumorgewebe zu verstehen.