Lorenz M. Brauchli*,Pascal Schönenberger,Judith Ball,Andrea Wichelhaus
Einleitung: Die Adhäsivtechnologie ist in den verschiedenen zahnmedizinischen Fachgebieten weit verbreitet . In der Kieferorthopädie nimmt das Anbringen von Brackets einen erheblichen Zeitaufwand in der Praxis ein. Die Haftfestigkeit hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa der Schmelzkonditionierung, der Adhäsivtechnologie sowie dem Material und der Konstruktion der Bracketbasis. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Haftfestigkeit in Bezug auf die oben genannten Parameter zu untersuchen.
Methode: Vier verschiedene Brackets (Metall, Keramik, Polymer, faserverstärkter Kunststoff) wurden auf ihre Haftfestigkeit bei Zugversuchen mit einer Universalprüfmaschine unter Verwendung eines herkömmlichen Komposits (Transbond MIP, XT) und im Fall des faserverstärkten Brackets zusätzlich eines speziell entwickelten Klebstoffs (Quick-Bond) untersucht. Die Schmelzkonditionierung wurde mit herkömmlichem Ätzen, Luftabrasion oder einer Kombination beider Techniken erreicht. ARI-Werte (Adhesive Remnant Index) wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Es gab signifikante Unterschiede zwischen den Arten der Schmelzkonditionierung. Alle Brackets zeigten signifikant geringere Haftkräfte, wenn der Schmelz nur mit Luftabrasion präpariert wurde. Metallbrackets hatten die höchste Haftfestigkeit und die faserverstärkten Kompositbrackets mit dem herkömmlichen Klebstoff die niedrigste. Die ARI-Werte zeigten eine gute Korrelation mit den Haftkräften, wobei sich niedrige Haftkräfte als Ablösung an der Schmelz-Klebstoff-Grenzfläche bemerkbar machten.
Fazit: Luftabrasion allein zeigte bei allen Brackettypen signifikant geringere Haftkräfte als die Schmelzkonditionierung mit Ätzen. Dieses Ergebnis war unabhängig vom Bracketmaterial, dem Basisdesign oder dem Klebstoffsystem .