Kamaljeet Kaur Sekhon, Sunil Khanna und Swaranjit Singh Cameotra
Biotenside (mikrobielle Tenside) sind oberflächenaktive Verbindungen, die von verschiedenen Bakterien- und Pilzarten extrazellulär oder als Teil der Zellmembran produziert werden. Sie haben die einzigartige Eigenschaft, die Oberflächen- und Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten zu verringern. Biotenside werden in den Bereichen Landwirtschaft, Erdöl, mikrobiell verbesserte Ölgewinnung, Biomedizin, Kosmetik, Lebensmittelverarbeitung und Pharmazie eingesetzt. Der globale Markt für Biotenside ist sukzessive gewachsen. Ungeachtet ihrer besseren biologischen Abbaubarkeit und geringeren Toxizität bleibt die Kostenwettbewerbsfähigkeit das Hauptanliegen bei der Produktion von Biotensiden. Rekombinante oder metabolisch veränderte hyperproduzierende Stämme in Kombination mit optimierten Anbaubedingungen haben es jedoch vielen Unternehmen ermöglicht, die Vorteile der „grünen“ Biotensidtechnologie zu nutzen. Gleichzeitig wird berichtet, dass Biotenside und Bioemulgatoren mit Esteraseaktivität und potenziellen Anwendungen stabile Öl-Wasser-Emulsionen mit hydrophoben Substraten wie Hexadecan und polyaromatischen Kohlenwasserstoffen bilden. Die Produktion von Biotensiden und die Freisetzung von Esterasen durch mikrobielle Zellen verlaufen bei einigen Spezies synchronisiert und symbiotisch vorteilhaft. Mehrere bakterielle Biotensid- und Esterasegene wurden identifiziert, geklont und exprimiert, um ihre Produktion zu steigern. Dieser Übersichtsartikel beleuchtet die aktuelle weltweite Situation der Biotensidproduktion, den Zusammenhang zwischen Biotensidproduktion und Esteraseaktivität, die jüngsten Entwicklungen in diesem Forschungsbereich und die Zukunftsaussichten.