Antonella Natalia Bartoli, Simona De Gregori, Mariadelfina Molinaro, Monica Broglia, Carmine Tinelli und Roberto Imberti
Hintergrund und Ziel: Melatonin, ein nachts ausgeschüttetes Hormon der Zirbeldrüse, ist am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt und wird häufig zur Behandlung primärer Schlafstörungen eingesetzt. Bis zu 90 % des Melatonins im Blut werden in einem einzigen Durchgang durch die Leber abgebaut, daher ist seine Halbwertszeit sehr kurz (30-60 Minuten). Um den First-Pass-Effekt zu vermeiden, der für einen Verlust von bis zu 90 % der oralen Melatonindosis verantwortlich ist, und um einen schnellen Wirkungseintritt zu gewährleisten, wurde eine neue flüssige Emulsion in Lebensmittelqualität in Sprayform entwickelt, die eine zusätzliche Vergrößerung der Kontaktfläche und die Möglichkeit einer effizienten Schleimhautabsorption gewährleistet.
Der Zweck der vorliegenden Studie bestand darin, das Bioverfügbarkeitsprofil dieser neuen flüssigen Emulsion in Lebensmittelqualität im Vergleich zu einer Standardmelatoninformulierung in handelsüblichen oralen Tabletten zu untersuchen.
Methoden: In einer offenen Crossover-Studie mit Einzeldosierung erhielten acht Probanden nach dem Zufallsprinzip 5 mg orales Spray oder orales Melatonin (Tablette). Nach einer Auswaschphase von einer Woche wurde sechs Stunden nach der Verabreichung Plasma gesammelt und mit einer validierten Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie-Methode untersucht, um die wichtigsten pharmakokinetischen Parameter zu bestimmen.
Ergebnisse und Diskussion: Der Student-t-Test für gepaarte Daten zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den Cmax-Werten (p=0,021) und der AUC (p=0,045). Die Absorptionsrate (Tmax) der beiden Melatoninformulierungen zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede (Friedman-Test). Die Menge an Melatonin, die nach Verabreichung eines oralen Sprays in den systemischen Kreislauf gelangte, war nach Verabreichung einer oralen Tablette signifikant höher.