Jos van Alphen*, Marjolijn Haasnoot, Ferdinand Diermanse, Anne Loes Nillesen
Der beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels (SLR) kann eine existenzielle Bedrohung für tief liegende, dicht besiedelte Küstenregionen und Deltas wie die Niederlande darstellen. Im Jahr 2019 startete die niederländische Regierung ein Forschungsprogramm, um die weichen und harten Grenzen der derzeitigen Strategien zum Hochwasserrisikomanagement zu bewerten und zusätzliche Maßnahmen und alternative Strategien zu erkunden. Es wurden Modellsimulationen durchgeführt, um die Auswirkungen des SLR auf den erforderlichen Küstenschutz und die möglichen Kombinationen aus Deichverstärkung, Spitzenspeicherung und Pumpkapazität zur Bewältigung extremer Hochwasserstände in Ästuargebieten zu bestimmen. In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Interessengruppen wurden die Auswirkungen des SLR und potenzieller Maßnahmen auf die gegenwärtige und zukünftige Landnutzung und die Investitionsagenden in den Bereichen Wohnungsbau, Landwirtschaft und Infrastruktur ermittelt. Verschiedene langfristige Strategien wurden definiert und untersucht. Es besteht erhebliche Unsicherheit hinsichtlich des zukünftigen SLR, und die Auswahl einer einzigen Strategie ist noch nicht erforderlich. Um mit extremem SLR umzugehen und zukünftige Optionen offen zu halten, ist es wichtig, ausreichend Platz für den Ausbau zukünftiger Hochwasserschutzmaßnahmen und die Erhöhung der Spitzenwasserspeicherung zu reservieren.