Ma¡rcia Rodrigues
Ziel: Aufklärung der Prävalenz, Überschneidungen und aktuellen Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und ED (Essstörungen) sowie einiger möglicher Mechanismen, die der Komorbidität beider Störungen zugrunde liegen.
Methoden: Von März 2020 bis Juni 2020 wurde auf PubMed eine kurze Überprüfung der neuesten Literatur unter Verwendung der Begriffe „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung“, „ADHS“, „Essstörungen“, „ADHS und ED“ durchgeführt.
Ergebnisse: Die Prävalenz von ED in ADHS-Proben wurde mit bis zu 12 % angegeben. In Anbetracht der frühen Entwicklung gibt es in der Literatur einen Zusammenhang zwischen ADHS in der Kindheit und der späteren Entwicklung einer ED. Andererseits wurden ADHS-Symptome in Proben von ED-Patienten aufgeklärt und traten beim AN-Purging-Subtyp und BN häufiger auf als beim AN-restriktiven Subtyp. Impulsives Verhalten stellt ein zentrales ADHS-Symptom dar und es wurden Defizite bei der Regulierung dieser Verhaltensweisen bei ED-Patienten nachgewiesen, insbesondere bei Essattacken und Purging-Verhalten.
Schlussfolgerung: Vorhandene Studien deuten auf eine Überschneidung zwischen ADHS und ED hin. Weitere Studien sind erforderlich, um Erkenntnisse über die klinische Behandlung bei Komorbidität der Krankheiten zu gewinnen.