Khawer Saleem und Waqar Azim
Ziel: Beurteilung des Zusammenhangs zwischen Vitiligo und anderen Autoimmunerkrankungen und Ermittlung des familiären Zusammenhangs. Design: Prospektive Fallkontrollstudie. Dauer und Ort der Studie: Januar 2005 bis Januar 2007. Hautabteilung, PNS Shifa Hospital Karachi. Material und Methoden: In die Studie wurden hundert Fälle von Vitiligo aller Altersgruppen und beiderlei Geschlechts aufgenommen. Die Diagnose Vitiligo erfolgte klinisch und wurde durch eine Untersuchung mit der Wood-Lampe bestätigt. In zwei Fällen wurde zur Bestätigung der Diagnose eine Hautbiopsie als pathologische Standarduntersuchung durchgeführt. Das Vorhandensein von Vitiligo bei Eltern und Geschwistern wurde untersucht und dokumentiert. Die Krankengeschichte wurde erhoben und eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um Hinweise auf das Vorhandensein der folgenden sechs Autoimmunerkrankungen zu finden: Alopecia areata, Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen (Über- und Unterfunktion), Morbus Addison, systemischer Lupus erythematodes und rheumatoide Arthritis. Die ausgewählten Patienten wurden folgenden Tests unterzogen: vollständiges Blutbild, Blutzuckerwerte zufällig und nüchtern, Schilddrüsenfunktionstests (T3-, T4- und TSH-Werte), Serumcortisolwerte um 8:00 Uhr. ANA- und RA-Faktor bei Verdacht auf rheumatoide Arthritis. Fünfzig Fälle von chronischem Ekzem, die in der Hautambulanz gemeldet wurden, dienten als Kontrollgruppe. Die Kontrollpersonen wurden auch auf das Vorhandensein der oben genannten Autoimmunerkrankungen untersucht und die oben genannten Labortests wurden durchgeführt. Ergebnisse: Wir analysierten 100 Fälle von Vitiligo, 38 davon waren Männer und 62 Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter betrug 32 ± 17,6 Jahre. Bei 25 (25 %) Personen wurde eine positive Familienanamnese festgestellt. In zwanzig (20 %) Fällen lagen Hinweise auf das Vorhandensein anderer Autoimmunerkrankungen vor. Acht (8 %) Patienten hatten Alopecia areata, 2 (2 %) Patienten hatten insulinpflichtigen Diabetes mellitus, 2 (2 %) Patienten hatten RA-positive rheumatoide Arthritis, 8 (8 %) Patienten hatten Schilddrüsenerkrankungen (5 hatten eine Schilddrüsenüberfunktion und 3 eine Schilddrüsenunterfunktion). In der Kontrollgruppe von 50 Fällen von chronischem Ekzem wiesen 3 (6 %) Fälle Anzeichen einer Autoimmunerkrankung auf, 2 (4 %) Fälle hatten Alopecia areata und 1 (2 %) hatte eine Schilddrüsenüberfunktion. Schlussfolgerung: Vitiligo ist stark mit anderen Autoimmunerkrankungen assoziiert und weist eine positive Familienanamnese auf. Bei Patienten mit Vitiligo sollte auf andere Autoimmunerkrankungen, insbesondere Schilddrüsenerkrankungen, geachtet werden.