H Krishna, AV Ramachandran
Das Organophosphor-Insektizid Chlorpyrifos und das Schwermetall Blei wurden auf ihre Wechselwirkungen auf neurologische Verhaltensaspekte bei Wistar-Ratten untersucht, wenn sie 90 Tage lang in Folge einer experimentellen Diät ausgesetzt wurden. Die zur Beurteilung der neurologischen Verhaltensänderungen verwendeten Tests umfassten eine funktionelle Beobachtungsbatterie, Messung der Griffstärke, Messung der Fußspreizung und motorische Aktivität. Die Studie wurde unter Verwendung von zwei verschiedenen Dosierungen von Chlorpyrifos und Bleiacetat konzipiert und in sieben Gruppen einschließlich gleichzeitiger Kontrollen unterteilt. Neurologische Verhaltensbeobachtungen wurden am Ende der 4. und 13. Expositionswoche und nach einer 4-wöchigen Erholungsphase durchgeführt. Wiederholte Verabreichung von Tiergruppen über die Nahrung in einer Dosierung von 10 ppm Chlorpyrifos (entspricht 1 mg/kg Körpergewicht/Tag) und in einer Kombination aus 10 ppm Chlorpyrifos plus 500 ppm Bleiacetat (entspricht 44,0 mg/kg Körpergewicht/Tag) führte am Ende der vierten Woche zu leichten cholinergen Symptomen und einer geringeren Anzahl von Aufbäumen. Bei den Tieren der Kombinationsgruppe (Chorpyrifos plus Blei), die mit einer niedrigen Dosierung (1 ppm Chlorpyrifos und 50 ppm Blei) behandelt wurde, war zudem auch eine Verringerung der vertikalen Bewegungen festzustellen. Das Ausbleiben von Persistenz und/oder kumulativen Effekten dieser Veränderungen nach 13-wöchiger Exposition ist auf die durch das Chlorpyrifos induzierte Toleranz zurückzuführen. Die im freien Feld gemessenen Aufbäumen gelten eher als Hinweis auf Erkundungsverhalten und emotionale Tendenzen als auf allgemeine motorische Aktivität. Ein Rückgang der Aufzuchtzahlen bei Tieren der Kombinationsgruppe (Chorpyrifos plus Blei), die nach Woche 4 mit der niedrigen Dosis behandelt wurden, war unabhängig vom Geschlecht erkennbar. Dies deutet darauf hin, dass die Kombination von Chlorpyrifos und Blei selbst bei niedrigen Dosen Verhaltensänderungen hervorruft. Allerdings sollten auch viele höherstufige Tests zur Erkennung kognitiver Funktionen in Betracht gezogen werden. In den untersuchten Verhaltenstests wurden keine anderen Verhaltensänderungen festgestellt.