Anna Scandinaro
Hausärzte müssen häufig zwischen normaler und abnormaler Reizbarkeit unterscheiden, werden jedoch nur unzureichend darauf vorbereitet. Die Beurteilung der psychischen Gesundheit eines Kindes ist eine anspruchsvolle Aufgabe. In dieser Studie wurde eine wertschätzende Untersuchung verwendet, um die Frage zu beantworten: „Wie beurteilen und behandeln Hausärzte Reizbarkeit bei Kindern im Schulalter?“ Um einen ersten Einblick in die Art und Weise zu erhalten, wie Hausärzte, Kinderärzte und Psychiater Schulkinder beurteilen und behandeln, nahmen 17 Freiwillige an ausführlichen Interviews teil. Die Teilnehmer in der Hausarztpraxis äußerten sich frustriert über den Mangel an Zeit und Fachwissen, den sie für eine genaue Beurteilung der Kinder hatten, obwohl sie bei auftretenden Problemen häufig die ersten Ärzte waren, die konsultiert wurden. Es gab klare und manchmal widersprüchliche Unterschiede zwischen der Art und Weise, wie Hausärzte im allgemeinen und im spezialisierten Bereich den psychischen Gesundheitszustand im Klinikumfeld beurteilten. Darüber hinaus ergaben die Angaben zu Behandlungsansätzen, dass in der Hausarztpraxis häufiger Medikamente verschrieben wurden und die PSY-Teilnehmer eine bevorzugte Therapie bevorzugten. Überweisungen von der Schule waren häufige Wege zur FM- und PED-Klinik, wo sich die Ärzte oft auf die Beurteilung des Funktionsstatus konzentrierten, um normale von abnormaler Reizbarkeit zu unterscheiden. Basierend auf der Erstbeurteilung überwiesen FM- und PED-Teilnehmer das Kind oft an eine spezialisiertere Behandlung, insbesondere wenn es um die Verschreibung komplexer Medikamente ging.