Vanessa Wilhelmi, Giuseppe Stragliotto, Cecilia Söderberg-Nauclér und Natalia Landázuri
Glioblastoma multiforme (GBM) ist ein extrem aggressiver Tumor mit einer sehr düsteren Prognose. Obwohl umfangreiche Anstrengungen unternommen wurden, um neue Behandlungsmöglichkeiten für diese Patienten zu finden, um ihre Lebensqualität und ihr Überleben zu verbessern, sind die Ergebnisse nicht ermutigend. Die Patienten befinden sich in einer düsteren Situation mit einer kurzen Lebenserwartung. Im letzten Jahrzehnt haben mehrere Gruppen gezeigt, dass Nukleinsäuren und Proteine des humanen Cytomegalovirus (HCMV) in GBM-Tumoren nachgewiesen werden können, während das gesunde Gehirn um die Tumore herum negativ auf dieses Virus bleibt. Während eine derzeit laufende Debatte für oder gegen das Vorhandensein von HCMV in GBM spricht, wurde gezeigt, dass DC-Impfungen mit GBM-Tumorlysaten eine HCMV-spezifische Immunantwort bei Patienten auslösen. Darüber hinaus haben sich HCMV-spezifische autologe T-Zellen als in der Lage erwiesen, GBM-Zellen abzutöten. Diese Beobachtungen liefern immunologische Beweise dafür, dass HCMV-Epitope in diesen Tumoren vorhanden sind, und unterstützen die Bemühungen, HCMV als Ziel für die Immuntherapie bei GBM-Patienten zu nutzen. Tatsächlich laufen mehrere HCMV-basierte Immuntherapiestudien mit ermutigenden Ergebnissen für diese Patientengruppe. Darüber hinaus zeigt eine retrospektive Analyse einer Kohorte von GBM-Patienten, die zusätzlich zur Standardtherapie das Anti-HCMV-Medikament Valganciclovir erhielten, eine potenziell erhebliche Verlängerung der Überlebenszeit. Daher argumentieren wir, dass den neuen Möglichkeiten, HCMV gezielt zu bekämpfen und so die Prognose von GBM-Patienten deutlich zu verbessern, dringend Beachtung geschenkt werden sollte. In dieser Übersicht diskutieren wir mögliche Strategien für medizinische oder immunbasierte Therapien zur Bekämpfung von HCMV im Zusammenhang mit GBM.