Abstrakt

Erwartung sozialer und monetärer Belohnungen bei Schizophrenie

Bernd Hanewald, Franziska Behrens, Harald Gruppe, Gebhard Sammer, Bernd Gallhofer, Soeren Krach, Frieder Michel Paulus, Lena Rademacher und Jona Ruben Iffland

Zahlreiche Verhaltens- und bildgebende Studien haben die kognitive Verarbeitung verschiedener Belohnungen durch den Menschen untersucht, wie etwa Nahrung, Geld oder soziale Reize. Frühere Studien mit Patienten, die an Schizophrenie (SZ) leiden, verwendeten Anreizverzögerungsaufgaben mit Geldbelohnungen. Abgesehen von allgemein langsameren Reaktionszeiten bei SZ gab es keine Unterschiede in der Aufgabenleistung zwischen Patienten mit Schizophrenie und gesunden Kontrollpersonen (HC). Patienten mit Schizophrenie haben eine beeinträchtigte soziale Funktionsfähigkeit und können daher eine gestörte Sensibilität für soziale Belohnungen aufweisen. 54 Schizophreniepatienten und 54 entsprechende gesunde Kontrollpersonen absolvierten ein Belohnungsparadigma (Anreizverzögerungsaufgabe) mit Geld- (MID) und sozialen Reizen (SID). Reaktionszeiten und Trefferquoten wurden mithilfe einer dreifachen ANOVA mit wiederholten Messungen analysiert. Die Patienten zeigten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen sowohl bei der MID- als auch bei der SID-Aufgabe erhöhte Reaktionszeiten. Die Trefferquoten der gesunden Kontrollpersonen stiegen bei der MID-Aufgabe signifikant an, diese Ergebnisse waren jedoch bei der SID-Aufgabe mit zunehmendem Belohnungsniveau nicht zu finden. Bei beiden Aufgaben verbesserte sich die Leistung der SZ mit zunehmender Belohnung. Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass Patienten mit SZ in der Lage sind, finanzielle oder soziale Belohnungen zu antizipieren und diese Erwartung als Orientierung für ihr Verhalten zu nutzen. Übertragen auf das soziale Funktionieren könnte die Fähigkeit, potenzielle Belohnungen zu antizipieren, bei therapeutischen Interventionen genutzt werden.

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