Arnout JW Everts, Devaraj M Navaratnam, Sumitha Navaratnam, Danaraj Navaratnam
Einleitung: Wir haben die COVID19-Epidemieverläufe verschiedener Länder im Hinblick auf die relative Steilheit der Verläufe und die erwartete Dauer der Epidemie, mit anderen Worten „Flachheit der Kurve“, bewertet.
Methoden: Wir haben Open-Domain-Daten zu gemeldeten COVID-19-Fällen und Todesfällen pro Land und Tag verwendet. Eine Teilmenge von 47 Ländern wurde analysiert. Die Daten wurden mit einem analytischen Modell nach der Gompertz-Gleichung angepasst. Die Unsicherheit in Bezug auf die Modellprognosen wurde ebenfalls quantifiziert. Um Unterschiede in den epidemischen Verläufen verschiedener Länder mit dem von den Regierungen dieser Länder verfolgten Eindämmungsansatz in Beziehung zu setzen, haben wir den COVID-19 Government Response Stringency Index verwendet, der von der Universität Oxford und der Blavatnik School entwickelt und veröffentlicht wurde.
Ergebnisse: Für alle Länder wurden akzeptable Qualitätsanpassungen mit R2-Werten von meist über 0,98 erzielt. Die Unsicherheit hinsichtlich der endgültigen Fall- und/oder Todeszahlen beträgt zu Beginn der Epidemie typischerweise einen Faktor zwei, verringert sich jedoch im weiteren Verlauf der Epidemie rasch. Die Unsicherheit hinsichtlich der Epidemiedauer verringert sich ebenfalls, jedoch nicht so schnell. Statistiken zu Schlüsselparametern wie Epidemiedauer, Epidemiehöhepunkt und endgültige Sterblichkeitsrate wurden erhoben und anschließend mit der Strenge der staatlichen Maßnahmen, wie sie im Stringenz-Score festgehalten ist, korreliert. Am wichtigsten ist, dass wir einen klaren Trend zu einer abnehmenden Epidemiehöhe (und in geringerem Maße zu einer kürzeren Epidemiedauer) mit zunehmender staatlicher Strenge zu Beginn der Epidemie feststellen. Wir stellen auch fest, dass die endgültige Sterblichkeitsrate mit zunehmender Strenge der staatlichen Tests und Kontaktverfolgung sinkt.
Schlussfolgerungen: Während die COVID-19-Epidemieverläufe in den meisten Ländern ähnlich sind, weisen einige Länder flachere und weniger schwere Verläufe auf als andere. Unsere Analyse legt nahe, dass von einer Regierung im Anfangsstadium eines COVID-19-Ausbruchs ergriffene Eindämmungsmaßnahmen die Schwere und in geringerem Maße die Dauer der Epidemie erheblich beeinflussen können.