Avijit Das, Dipankar Pal, Shekhar Pal, Soumyadip Chatterji, Arindam Naskar, Manab Kumar Ghosh, Sudeshna Mallik, Abhiram Chakrabarty
Kryptokokkose ist ein häufiger opportunistischer Erreger bei fortgeschrittener Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), insbesondere bei einer CD4-Zahl von weniger als 50 Zellen/Mikroliter und bei anderen immunschwachen Erkrankungen wie hämatologischen Malignomen, Transplantationsempfängern oder bei Personen unter längerer Glukokortikoid- und/oder Immunsuppressiva-Therapie. Eine disseminierte Kryptokokkose ist bei immunkompetenten Personen selten. Wir entdeckten in unserem Institut einen solchen Fall, der sich zunächst als Lungentumor präsentierte und sich später zu einem chronischen, nicht heilenden Hautgeschwür und einer asymptomatischen Hirnbeteiligung entwickelte, ohne dass es Hinweise auf eine offensichtliche Immunsuppression gab. Etwa eineinhalb Jahre nach ihren Brustbeschwerden entwickelte die Patientin jedoch ein Gallenblasenkarzinom. Sie unterzog sich einer chirurgischen Resektion, erhielt jedoch postoperativ weder eine Strahlen- noch eine Chemotherapie. Sie wurde erfolgreich mit einer antimykotischen Kombinationstherapie gemäß den Leitlinien der Infectious Diseases Society of America (IDSA) behandelt.