Arian Boci*, Roland Bani, Alketa Zazo, Dritan Kamani, Ervin Toci
Einleitung: Obwohl Nadelaustauschprogramme (NEP) als die wichtigste HIV-Präventionsstrategie für Drogenkonsumenten gelten, bleibt die unregelmäßige Inanspruchnahme dieser Dienste eine Herausforderung. Um die Schäden des Drogenkonsums zu mildern und den Zugang zu Präventionsdiensten zu verbessern, wurde der Ansatz des Kontingenzmanagements (CM) als Ergänzung zum aktuellen NEP in Tirana, Albanien, eingeführt. CM bietet den Klienten konkrete Belohnungen, um die Häufigkeit des Zielverhaltens zu erhöhen/verringern. Die Intervention ging von der Hypothese aus, dass die Verwendung des Belohnungssystems über CM dazu beitragen könnte, die regelmäßige Nutzung von Präventionsdiensten sicherzustellen.
Methode: Achtzig Klienten, die derzeit Drogen injizieren, wurden gleichmäßig in Experimental- und Kontrollgruppen aufgeteilt. Die Intervention dauerte acht Monate: Zwei Monate waren der Entwicklung und Validierung des Forschungsprotokolls gewidmet und sechs Monate der Implementierungsphase.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe nahmen die Teilnehmer der Versuchsgruppe täglich häufiger am NEP teil (bis zu dreimal so häufig). Alle von ihnen wurden auf HIV und Hepatitis B&C (HVB&C) getestet, verglichen mit 35 % der Teilnehmer der Kontrollgruppe. Ein Drittel stellte den Sexualpartner/Injektionspartner vor, und die Zahl der neuen weiblichen PWID, die von Klienten der Versuchsgruppe vorgestellt wurden, war deutlich höher als in der anderen Gruppe.
Schlussfolgerung: Diese Intervention hat gezeigt, dass innovative Ansätze erforderlich sind, um PWID zu motivieren, regelmäßig Präventionsdienste zu nutzen. Die regelmäßige Nutzung von NEP führt zu einer Verringerung des injektionsbedingten Drogenkonsums und zu einem geringeren Risiko, sich mit HIV/HVB&C anzustecken oder es zu übertragen.